[a]live: promotion » » 15 WAHRE JAHRE

15 WAHRE JAHRE

In Extremo Sonntag DB (18)10.000 Fans singen für In Extremo auf dem Petersberg „Happy Birthday“

25.07.2010 [db] einsame spitze…verdient haben sich alle vor euch verbeugt…“ +++ „Absolut geiles Festival!  Danke!“ +++ „Einfach hamma !!! bei den ersten Liedern fast angefangen zu weinen. Der absolute Hammer“ +++ „Danke für einen genialen Samstagabend. *thumbs-up* Spielmann mit Götz Alsmann am Piano – Sensationell.“ +++ „Mir tut jetzt noch alles weh vom springen, die Stimme is auch noch nicht wieder da… Danke für das unglaubliche Wochenende!!!“ +++ „geilstes wochenende ever“ +++ „Auf weitere 15 Jahre mit euch!!!“ +++ „Absolut geiles Wochenende in Erfurt! Mal wieder Gänsehaut pur !!!! Danke Jungs !“ Das sind nur ein paar Fanreaktionen aus Internetforen zum „Wahre Jahre – 15 Jahre In Extremo Jubiläumsfestival“ auf dem Petersberg/ Erfurt.

Hätte sich der räudige Haufen namens In Extremo vor 15 Jahren träumen lassen, jemals solche Reaktionen hervorzurufen? Die Menschen zu Tränen zu rühren? Sprachlos zu machen? Glücklich zu machen? Auf kleinen Mittelaltermärkten spielten sie damals, heute rocken sie die großen Bühnen. In Extremo gehören zu den erfolgreichsten Rockbands in diesem Land – und das eben nicht erst, seitdem sie mit ihrem achten Studioalbum „Sängerkrieg“ im Mai 2008 aus dem Stand heraus Platz 1 der deutschen Albumcharts eroberten und sogar Madonna von der Spitze verdrängten. Nein, In Extremo sind einer der seltenen, schimmernden Juwelen in der Musiklandschaft, die mit ihren Fans groß werden, an ihnen wachsen und nicht vergessen, wo sie herkommen. In Extremo ist eine Band, die gut auf Dudelsender wie Antenne Thüringen verzichten kann und das auch lautstark bekunden. Doch sie können und wollen nicht auf ihre Fans verzichten und aus diesem Grund luden sie für ein Wochenende im Juli ein zu einer grandiosen Geburtstagsparty. Zwei Tage lang hielt das Wetter durch. Zwei Tage lang kleidete sich die Altstadt Erfurt in ein von goldenen Buchstaben durchtränktes Schwarz. Zwei Tage lang wurde eine Party gefeiert, die Ihresgleichen sucht. Den Soundcheck machten die Mittelalterrocker von In Extremo noch bei strömendem Regen und in Gummistiefeln. Doch am Eröffnungstag dieser Geburtstagsfeier der Superlative blieb der Himmel blau und sonnig. Die Wege hoch auf die Citadelle Petersberg ähnelten Pilgerwegen, ein riesiges Heer an Menschen hatte sich aufgemacht das historische Gelände zu erorbern. Der kleine, feine Mittelaltermarkt war Samstagnachmittag schon sehr gut bevölkert, der Rest wartete vor dem Einlass zum Festivalgelände. Als sich die Eingangsschleusen öffneten, gab es an jedem der beiden Tage kein Halten mehr und die Menschen rannten auf kürzestem Wege nach vorn zur Bühne, um sich die besten Plätze zu sichern.

Fünf erlesene Vorbands hatte die Truppe um Frontmann Micha Rhein/ „Das letzte Einhorn“ nach Erfurt eingeladen. Und allen fünf Bands merkte man den Spaß an der Sache an. Das waren nicht einfach Konzerte für Oomph!, Fiddler’s Green, Ohrenfeindt, Pothead und Korpiklaani. Fiddler’s Green feierten am Sonntag auf den Tag genau ihren 20. Bandgeburtstag und hatten einen Riesenspaß auf der Bühne. Korpiklaani übten sich in persönlicher Fanbetreuung und nahmen einen kleinen Fan aus Erfurt mit in den Backstagebereich, damit er sich von allen Bandmitgliedern Autogramme holen konnte. Pothead waren nach ihrem Auftritt wunderbar entspannt und lächelten verschmitzt, als sie mir erklärten, dass die deutschen Frauen etwas „ganz Besonderes“ seien – „Wie schwarze Witwen. Verstehst du?“

Im Club Centrum gab es Samstagnacht noch eine Aftershow Party mit zwei grandiosen Livebands – Grüßaugust und MacBeth. Die Herren Grüßaugust, denen immer ein Ton fehlt, philosophierten mit mir vor ihrem Auftritt über MP3s in Buchform und Gerüchte, sie würden Interviewer um Kopf und Kragen reden. Zwei Zimmer weiter schlossen MacBeth mit reichlich schwarzem Humor mit ihrer Bandvergangenheit ab und einem denkwürdigen Auftritt vor drei betrunkenen Punks. Gero von Oomph! tanzte sich im rosa Hängerchen, blonder Perücke, Netzstrümpfen und herrlich überschminkten knallroten Lippen hinter der Bühne warm, bevor er mit In Extremo eine flotte Sohle auf’s Parkett legte. Am darauffolgenden Tag schmiss sich Joe Kelly in Gewandung und sang sich warm. En Esta Noche gab er dann mit Micha zum Besten. Am meisten aber wohl berührte die Fans der Auftritt von In Extremo mit Götz Alsmann und der Klavierversion des Spielmanns. Von Gänsehaut und Tränen der Rührung war die Rede.

Überhaupt lag in diesem Wochenende sehr viel Gefühl. Ich meine ein Tränchen im Augenwinkel von Micha und seinen Spielmännern gesehen zu haben, als 10.000 Fans aus tiefster Kehle „Happy Birthday“ sangen. Ob Ave Maria, Spielmannsfluch, Sängerkrieg oder Frei zu sein – an zwei Abenden boten In Extremo ihrem Publikum einen Querschnitt aus 15 Jahren Bandgeschichte, gespickt mit Uraltfotos, die über eine Leinwand gezeigt wurden. Gewürzt mit Feuersalven und Feuerwerk. Und einer tiefen Verneigung der Fans vor ihrer Band und der Band vor ihren Fans.

Mit dem Wahre Jahre-Spektakel haben In Extremo gemeinsam mit dem Veranstalter Appel & Rompf ein wunderbar organisiertes und entspanntes Festival geschaffen. Zwei Tage lang war Erfurt der Nabel der Mittelalterock-Welt. Zwei Tage lang wurde eine spielfreudige, sympathische und umtriebige Band gefeiert. Man kann sich den vielen Fanstimmen wirklich nur anschließen und lauthals schreien „Auf die nächsten 15 Jahre!“

Die Interviews mit Grüßaugust, Pothead und MacBeth gibt es in den nächsten Tagen hier zu lesen.

zur Galerie vom Samstag
zur Galerie vom Sonntag


Setze doch einen Trackback auf deine Seite.


Benutzerdefinierte Suche