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DEKAdance jazzen horizontal

Dekadance -9Gut getarnte Herzensbrecher

14.11.2009 [db] Sieben Mal geballte – tja – Power. In ihren orangefarbenen Anzügen sehen sie weniger wie “international lover”, mehr wie überdrehte Müllmänner aus. Die Rede ist von den Herren von DEKAdance. Unter ihnen jedoch auch eine Dame mit einem in der Comedyszene hinlänglich bekannten Bruder. Jener Olaf Schubert gehört “laut einer Umfrage nicht zu den zehn erotischsten Männern Deutschlands”. Glücklicherweise hat er noch seine „Schwester“ Gabi, die die Familienehre retten könnte. Sie ist die grazile Schlagzeugerin der Band. Doch hatte sie vergessen die Beine und den Damenbart zu rasieren. Das gab dann doch Abzüge in der B-Note. Ebenso die reichlich dekadente Verspätung mit der sich die Künstler laut schwadronierend ihren Weg durch das Publikum bahnten. Im Rahmen der 16. Thüringer Jazzmeile machten DEKAdance mit ihrer „International Lover Tour 2009/10“ Station im ehemaligen Gewerkschaftshaus in Erfurt. Das Publikum müsse mitmachen, egal wie doof die Lieder seien. Man habe schliesslich Eintritt bezahlt. Immer dran denken.

“Hat euch das erste Lied gefallen?”, so Sänger Bert Stephan.

“Ja!”

“Ihr Heuchler!”

Wenn man über DEKAdance berichtet, muss man erwähnen: Superlativ, groove, unterhaltsam, Olaf Schubert am Schlagzeug, hip, kurzweilig, phänomenal, beste Band Deutschlands, unglaublich, Scheißgeiger, trendy, süß, das Geld wert, usw. Was dann tatsächlich auf der Bühne geschieht, kann niemand im Voraus ahnen. Der Abend war aber durchaus den ein oder anderen Superlativ wert. Die stolzen Sachsen, die auch einmal fast in voller Besetzung geprobt hätten, bestanden darauf, dass Frauen und Ruhm hart erarbeitet seien. Die anwesenden Frauen seien im Übrigen nach der Show bei ihnen abzugeben. Man wolle ja auch etwas davon haben. Die DEKAdancer wissen, wie man das Publikum in die Tasche steckt. Und so war die üble Laune, die einige Besucher ob der erheblichen Verspätung hatten, sehr schnell weggesächselt.

Doch bei allem Unfug ist DEKAdance eine echte Rockband, die seit Anfang der 1980er Jahre in Dresden besteht und deren Mitglieder wirklich musizieren können. Die Formation bietet zappaeske Musik unterschiedlichster Stile – von Volksmusik bis Heavy Metal – unterhaltsam dar. Auch jazzig. Immer ein wenig verschroben. Aufgepeppt mit flapsigen Sprüchen und Dauermobbingattacken auf den Geiger Hansi, der doch aber alles gab, wenn es darum ging, das Publikum zu animieren. In schönen regelmäßigen Abständen rief er ins Mikro „Hallo Erfurt“ (was er in jeder Stadt ruft, auch in Zwickau) und bekam ein begeistertes „Hallo Hansi“ zurück. Und zum Abschluss: “Erfurt, the next song is nur für euch. Wir haben ihn aber auch schon in Zittau gespielt.”

Die aktuelle Besetzung von DEKAdance:

Gesang, Trompete ::: Bert Stephan

Posaune, Gesang, Keyboard ::: Black Buster (Christoph Hermann)

Saxofon, Gesang ::: White Buster (Jens Bürger)

Geige, Gesang ::: Brutaler Hansi (Hansi Noack)

Gitarre ::: Feuer Buster (Marc Dennewitz)

Bass ::: Tom Götze

Schlagzeug, Gesang ::: Gabi Schubert

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