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Mit Ghost auf Imperatour

Von dunklen Messen, einem Hauch von Weihrauch und kräftigem Herzflattern

15.05.2022 [sh] Seit Anfang März des Jahres ist das 5. Studioalbum „Impera“ auf dem Markt. Mit ihm unterzog sich Ghost Macher und Frontman Tobias Forge einer weiteren Metamorphose und predigt nun, nach Papa Emeritus I bis III und Cardinal Copia, als Papa Eremitus IV von der Kanzel. Impera erzählt vom Aufstieg und dem anschließenden unvermeidlichen Untergang von Imperien. Im Rahmen ihrer gleichnamigen Tour luden die Schweden nun am vergangen Sonntag zur Beiwohnung dessen in die ZAG Arena nach Hannover ein. Wohl auch Corona geschuldet, waren dem Aufruf nur rund 4.000 Jünger gefolgt. Aber diese erlebten ein episch-brachiales Spektakel aus Licht, Sound und druckvollem Heavy-Metal, welches seinesgleichen sucht und dementsprechend mit ausgelassener Begeisterungsfreude und enthusiastischer Stimmungsgeladenheit gewürdigt wurde.

Zu Beginn des Abends allerdings dominierte erst einmal spärliche Ausleuchtung. So tauchte man mit dem Duo Alexandra & Zachary James aka Twin Temple in die dunkle satanische Welt ein, vollzog mit den Worten„Burn down Sexism, Burn down Racism, Burn down Ignorance“ das Ritual, um sich anschließend dem Sound der 50er Jahre und dem Satanic Doo Wop hinzugeben.

Mit Uncle Acid & The Dead Bones sprang man in die 70er des Doom Metal und Psychedelic Rocks. Während das Licht auch eher auf Energiesparmodus pulsierte, punktete der Sound der britischen Rocker mit schweren griffigen Riffs, rhythmischen Tracks und jeder Menge Headbangpotential.

Während des Umbaus hatte sich die Arena nicht nur optisch in eine große Cathedrale verwandelt, nein sie roch auch, als hätte man von der Räucherstäbchenindustrie das komplette Jahreskontingent annektiert. Mit dem Hit-Triple aus „Kaisarion“, „Rats“ und „From The Pinnacle To The Pit“ riss Papa Eremitus IV auf Anhieb seine Anhängerschaft aus der noch verbliebenen Coronalethargie. Ab nun hieß es nur noch feiern als gäbe es kein Morgen.

Ob „Cirice“, „Hunter´s Moon“ oder das aktuelle „Spillways“, es wurde frenetisch mitgesungen und geklatscht. Die Stimmung jederzeit auf dem Siedepunkt und doch wussten Ghost und seine Nameless Ghouls immer noch einen draufzusetzten und die Spirale in die Höhe zu treiben. Die fantastische Akustik der Arena, der brachiale Sound in Verbindung mit einer opulenten Show sorgten für Gänsehauterlebnisse und einer neuen Interpretation von Herzflattern.

„Devil Church“ gipfelte in einem energisch und elektrisierend intensiven Gitarrenbattle der Ghouls. Mit dem Scorpions Riffs von „Rock You Like A Hurricane“ allerdings war die Hommage an die Stadt und ihre musikalischen Idole perfekt. Für „Miasma“ erweckte man sogar Papa Nihil, ließ ihn aus seinem gläsernen Sarg steigen, damit er ein Saxophon-Solo zum Besten gab. Tolle Show-Momente mit Humor-Faktor, unvergesslich.

Mit anderweitig bekannten Tönen ging es ins Finale. Die Schweden verpassten dem Metallica Hit “Enter Sandman” ein ghostiges Gewand und ernteten Begeisterung. Einen fulminanten Abschluss setzten „Dance Macabre“ und „Square Hammer“, welche den Abend grandios abrundeten und den Ghostjüngern noch über Tage das Lächeln ins Gesicht zaubert. Es bleibt zu sagen, dass Ghost mit dem Gesamtkonzept der Kostüme, des opulenten Bühnenbildes, der eindrucksvollen aufeinander abgestimmten Sound- und Lichtshow bis hin zu seinem theatralische Auftretens in den Arenen angekommen ist.

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