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Das gute Leben

Von Wegen Lisbeth im Rahmen der Picknickkonzerte im Erfurter Zoo

23.07.2021 [dg] Ja, das letzte Jahr war hart. Corona ist ein Arschloch. In jedem Lebensbereich. Let’s face it: für die Künstler, Bühnentechniker, Veranstalter, alle, die sich rund um den Konzertkosmos bewegen und faktisch mit einem Berufsverbot im Namen der Pandemiebekämpfung belegt wurden, war es wohl eine der härtesten Zeiten überhaupt. Und so ist dieser Sommer ein Lichtstrahl am Firmament. Ein vierblättriges Kleeblatt. Sommer. Hoffnung. Aufatmen. Musik. Und so verwundert es auch nicht, dass die Picknickkonzert-Reihe von Landstreicher Konzerte in Berlin, Dresden, Magdeburg, Leipzig und Erfurt sehr gut von den Fans angenommen wird. Am Freitagabend lagen rund um den Zoopark Erfurt herum vereinzelt Grüppchen auf Picknickdecken im Schatten, während sich vor dem Einlass weit vor 18 Uhr schon eine ansehnliche Besucherschlange gebildet hatte.

Die Menschen wollen wieder raus, Musik erleben, den Moment genießen, mit Freunden lachen und tanzen. Vor allem tanzen. Das spürte man schon auf dem Weg zur Festwiese quer durch den Zoo. Gute Laune, Lachen und das Summen der Bienen am Wegesrand lagen über allem. Wie eine Karawane zogen die rund tausend Besucher hin zum Open Air Gelände, ausgestattet mit Decken, Salatschüsseln und Sonnenhüten. Am Konzertgelände wurde man mit Duft von Baklava und der Aussicht auf Aperol Sprizz begrüßt. Im Laufe des Abends leuchteten immer mehr orangefarbene Gläser im Publikum auf. Das Zeug ist aber auch lecker. Und wenn man schon mal das soziale und kulturelle Leben wieder hochfährt, darf man sich neben hervorragender musikalischer Unterhaltung auch einen Cocktail gönnen.

Die Vorband Die Screenshots aus Krefeld oder Köln, wer weiß das schon genau, klingt halt sehr ähnlich, wusste mit Spaß am Spielen und interessanten Texten auf den Headliner des Abends hinzuarbeiten. Ich geb es zu, Von Wegen Lisbeth kannte ich bis gestern nur vom Namen her. Ich hatte weder ein Bild noch eine Melodie zur Berliner Indie-Pop-Band im Kopf. Nix. Und das war auch gut so, denn so konnte ich mich ganz frisch mitreißen lassen. Die Band aus der Hauptstadt hat vor einigen Jahren noch in kleinen Clubs gespielt, in Erfurt waren sie in der Engelsburg zu Gast. Heute rocken sie über die großen Bühnen und machen das ganz souverän, völlig schwerelos. Sie spielen mühelos mit den scheinbar belanglosen Themen unserer Zeit, die doch unser Leben bestimmen und kokettieren mit dem Wahnsinn der Gegenwart, arrangieren alles mutig und experimentell. Klingen dabei frisch und doch vertraut. Wer – wie ich – bislang völlig ahnungslos von dieser Band durchs Leben lief, sollte sich dringend beim Plattendealer seines Vertrauens Stoff holen. Ich empfehle zum Einstieg das Lied “Wenn du tanzt” vom Album “Grande”. Reinhören. Danke.

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