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Udos RockLiner geht in Hannover vor Anker

Keine Panik oder einfach die bunteste Geburtstagsparty

14.06.2016 [sh] Während Lindenberg seine Karriere noch als Schlagzeuger begann, besann er sich zu Beginn der 70er auf das Schreiben eigener Titel und den Gesang. Seither ist er aus der Rockmusik nicht mehr wegzudenken, seine Alben erzielen vielfach Gold-Status. Mit seinen Texten verhalf er der deutschsprachigen Rockmusik zum Durchbruch und wagte sich auch an brisante Themen. Zu gern wäre er mit seinem „Sonderzug nach Pankow“ gefahren, jedoch ließ sich die DDR Staatsführung nicht erweichen. Anlässlich Erich Honeckers ersten Besuch in der Bundesrepublik im Jahre 1987, ließ es sich der Altrocker jedoch nicht nehmen, dem Staatsoberhaupt persönlich eine Lederjacke zu überreichen. Mittlerweile ist Pankow für jedermann erreichbar, die Mauer nur noch ein Relikt aus der Vergangenheit und Udos Geschichte einer Ost-West-Liebe Inhalt des Musicals „Hinterm Horizont“, bei welchem auch Lindenbergs goldener, der letzte vom Band gerollte, 1.1er Trabant für Promotionzwecke zum Einsatz kommt. Vor kurzem feierte der Panikrocker noch seinen 70. Geburtstag und beweist auf seiner aktuellen Tour „Keine Panik“ das er im Herzen und im Geist jung geblieben ist. Er begeistert die Massen mit seiner Musik und seinem unwiderstehlichen Charme. Über 2,5 Stunden rockte er über die Bühne der ausverkauften TUI Arena und 10.000 Fans lassen ihn dankend hochleben.

Wenn in der Straßenbahn „Durch die schweren Zeiten“ angestimmt wird, kann dies nur bedeuten, man ist Teil eines Flashmobs oder dies ist definitiv die richtige Bahn zum Udo Lindenberg Konzert. Am heutigen Dienstag trifft eindeutig letzteres zu. Vor und in der Arena herrscht dichtes Gedränge. Der Künstler verlegt den Beginn kurzerhand um einige Minuten, damit auch wirklich alle Fans das Konzert von Anfang an erleben können. Dann ist es soweit, das Intro ertönt, der RockLiner nimmt Fahrt auf und Udo schwebt Zigarre rauchend und singend zum Opener „Odyssee“ quer durch die Arena auf die weitausladende Bühne. Gastmusiker, Tänzer und Akteure wuseln im steten Wechsel über die Bühne, eine Bar lädt zum Verweilen ein und immer mittendrin der Panikrocker selbst. Mal Zigarre rauchend, Küsse verteilend oder in grünen Socken über die Bühne flitzend. Man hat Angst ein Detail zu verpassen und ist doch fasziniert. Kein Zweifel, dies wird ein geniales Konzerterlebnis.

Die Setlist ist lang, aber vor allem bunt gemischt, wie auch die Show selbst. Unterstützung findet die Panikfamilie am heutigen Abend unter anderem von Johannes Oerding, der mit Udo „Cello“ zum Besten gibt. Aber auch Daniel Wirtz, Sebastian Krumbiegel und Stefanie Heinzmann performen gemeinsam mit dem Altrocker. Ersterer überzeugt sogar mit Tönen aus einem ihm fremden Musikgenre. Aber eines muss man dem Herrn Wirtz lassen, er kann nicht nur kräftig rocken, sondern auch rappen. Auch Josephin Busch, Darstellerin aus dem Musical „Hinterm Horiziont“, darf nicht fehlen. Gemeinsam schwimmen sie „Gegen den Strom“. In der Halle gibt es schon lang kein Halten mehr. Die Fans singen, tanzen und feiern als gäbe es kein Morgen. Spielfreudig die Musiker, Lindenberg als fannahes Energiebündel immer auf der riesigen, weit ins Publikum ragenden Bühne unterwegs und eine volle TUI Arena, welche mit ihrem Idol den Rock´n´Roll lebt.

Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen von Kids on Stage stimmt Herr Lindenberg aber auch sozialkritische Themen an. Die Rüstungsindustrie verschlingt Milliarden, es herrschen Not und Elend auf der Erde und der Song, der bereits 1981 die Leute zum Überlegen anregen sollte, ist heut aktueller denn je. „Wozu sind Kriege da?“ Aber auch heute hat man das Gefühl, dass die Politik, Machthaber und so manch radikalisierte Menschen weniger des Redens als des unaufhaltsamen Säbelrasselns mächtig sind. Wann werden die Menschen endlich schlau? Wir brauchen keinen „Führer“, wir brauchen einen gesicherten Frieden, ein Miteinander.

Nach den ernsten Worten ist es dann aber wieder an der Zeit für die ausgelassene Party auf und vor der Bühne. Klar, dass Klassiker wie „Sonderzug nach Pankow“, „Andrea Doria“ oder auch „Reeperbahn“ nicht fehlen dürfen. „Hinterm Horizont“ entfacht Gänsehaut und in der Arena ein Meer aus Feuerzeugen und Handylichtern. Für die umfassende Zugabe finden sich noch einmal alle Musiker und Akteure auf der Bühne zum Finale der berauschenden Party ein. Aber leider, nichtsdestotrotz auch dieser Abend geht zu Ende. Ein Abend voller Power, voller emotionaler Momente, voller Energie, voller Udo Lindenberg und einer wunderbaren bunten, chaotischen Panikfamilie fanden mit der letzten gespielten Zugabe „Woody Wodka“ ein würdiges Finale.

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