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Ein Hauch von Festival-Feeling beim Insel Flair

Kopfecho beim Insel Flair 2021Ausgelassene Stimmung beim Insel Flair – dem kleinen Ableger des Open Flair – in Eschwege

16.08.2021 [al] Mein liebes Open Flair. Lieblingsfestival.

Auch in diesem Jahr finden keine Festivals im gewohnten Rahmen statt, das ist wohl keine große Überraschung. Umso schöner ist es, wenn dann dennoch etwas so wunderbares wie das “Insel Flair” unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen auf die Beine gestellt wird. Statt 20.000 Leuten passten maximal 1.500 Fans auf das Gelände. Die Bühne war etwas kleiner als sonst, davor standen Bierzeltgarnituren. Vier Abende lang spielten jeweils drei Bands.

Tag 1
Traditionsgemäß eröffnete Alexander Feiertag, der Chef des Open Flairs, das Festival. Mit “Kopfecho” startete man an diesem Donnerstag. Die Düsseldorfer Band rund um Sängerin Amy sorgte sofort für gute Stimmung. Das Publikum war hungrig nach Konzerten, dies spürte man sofort. Alle standen direkt auf, tanzten und hatten Spaß. Bänke wurden zusammengeschoben, die Leute tanzten auf den Tischen. Das Ganze setzte sich den Abend über fort.

Bei “Milliarden” aus Berlin, die in diesem Jahr ihr drittes Studioalbum veröffentlicht haben, wurde kaum noch eine Bank zum Sitzen genutzt. Die Mehrheit der Fans hielt sich an die Vorschriften, blieb am eigenen Tisch und trug dort, wo es enger wurde, eine Maske. Alles unter den zumeist strengen Augen der Secus der “Heavy Secure Rocking Crew”, Polizei und teils auch dem Gesundheitsamt. Ebenfalls aus Berlin stammte die dritte Band des Abends: “Grossstadtgeflüster”. Mit ihrem Elektropop brachten sie den ersten Tag des Insel Flair gebührend zu Ende.

Tag 2
Der Freitag startete mit “Monsters of Liedermaching”, die auf keinem Open Flair fehlen dürfen. In diesem Jahr kam auch die Nasenflöte wieder zum Einsatz, welche beim letzten Mal bitter von den Fans vermisst wurde. Mit ihrem Lied “Katz und Hund” begeisterten sie mich auf jeden Fall: “Katzen sind voll Punkrock”. Haha. Jawohl!

Die “Donots”, als zweiter Act des Abends, lieferten bereits mit “Calling” einen absoluten Live-Kracher. Das Konzert stand im Zeichen der akustischen Interpretation, was allerdings nicht minder Spaß machte oder weniger nach vorne ging. Nach 4 Songs wurde es etwas gemütlicher auf der Bühne. Die Donots veröffentlichten gerade ihr Buch “Die Geschichte der Donots: Heute Pläne, morgen Konfetti”. Autor Ingo Neumayer und die 5 Herren aus Ibbenbüren machten es sich auf Sofas bequem und lasen Auszüge aus dem Buch vor, welche die Fans mit der jeweiligen Seitenzahl erwählten. Nach 15 Minuten spürte man allerdings Unruhe im Publikum aufkommen: viel zu lange haben alle in den letzten Monaten darauf gewartet, endlich wieder Livemusik erleben zu dürfen. Das merkten dann auch die Donots und so wurde das Buch beiseite gelegt und wieder zu den Instrumenten gegriffen. Klassiker wie “Whatever happened to the 80s”, “Stop the clocks” oder “So long” durften nicht fehlen. Mit Letzterem war dann das Konzert auch – leider 15 Minuten zu früh – zu Ende.

Letzte Band des Abends: WiebuschBosseUhlmann. Was fast wie ein Zungenbrecher klingt, ist der Zusammenschluss von Marcus Wiebusch (bekannt als Sänger der Band “Kettcar”), Axel Bosse und Thees Uhlmann (bekannt als Solo-Künstler und Sänger der Band “Tomte”). Die drei Sänger sind aktuell gemeinsam auf kleiner Tour und spielten zusammen mit einer Band ihre Lieblingslieder. Aki Bosse wirkte zwischendurch extrem konzentriert, schaute fast schon nervös auf seinen Notenständer. Das machte ihn noch sympathischer. Ein tolles Konzert mit großartigen Nummern zum Nachdenken, Mitsingen und Tanzen.

Tag 3
Manche bezeichnen die Musik von “Lonely Spring” aus Passau als Rock oder Emo-Rock. Fakt ist, dass die 4 Musiker aus Bayern in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich zogen und somit zurecht auf dem diesjährigen Insel Flair spielten. Auch an Tag 3 verspürte das Publikum noch extrem viel Lust auf Musik und so wurde auch hier schon wieder kräftig mitgesungen und getanzt.

Ganze 12 Jahre spielten “Planlos”, die zweite Band des Tages, kein Konzert mehr. Das Comeback sollte im März 2020 stattfinden. Corona machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Und so kam es nun, dass dieses erste Konzert nach all den Jahren der Auftritt beim Open Flair war. Die Band klang alles andere als eingerostet. Die Stimmung war fantastisch. Für eine Coverversion von “Verdammt ich lieb dich” kam dann auch Matthias Reim kurz auf die Bühne, wenn auch nur als Pappaufsteller. Das Publikum feierte so ausgelassen wie schon die beiden Abende zuvor.

“Madsen” spielten schon oft auf dem Open Flair und so waren sie auch in diesem Jahr ein gern gesehener und gehörter Gast auf dem Insel Flair. Ihre Lieder sind eingängig und haben Mitsing-Potential. Letztes Lied war “Lass die Musik an”. Vielleicht könnte man in diesen aktuellen Zeiten das Ganze auch noch symbolischer deuten, als das Lied vermutlich ursprünglich gedacht war. Ja, auch ich hoffe, dass die Musik an bleibt. Ich merkte, wie sehr ich Konzerte vermisst habe, wie sehr das Open Flair und all das Drumherum.

Zum Abschluss des Abends gab es noch ein Feuerwerk zu bestaunen und so ging mein dritter und leider letzter Tag beim Insel Flair zu Ende. Danke! Danke, dass es dich – liebes Open Flair – gibt und es sich immer wieder wie ein Nach-Hause-Kommen anfühlt. Ich hoffe auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. In welcher Form auch immer.

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