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Der Wahnsinn hat eine Farbe: ROSA

JBO (7)Das musikalische Desaster J.B.O. in Jena

07.05.2010 [red] Muss man das James ‘Zensiert’ Orchester, kurz J.B.O., noch vorstellen? Mit Coverversionen von Metal-Bands wie Metallica, Megadeth, auch Nirvana und blödeligen deutschen Texten machten sich die “vier rosa Vollidioten” (O-Ton der Band selbst) einen Namen und füllen seither die Häuser. Einmal muss man den Wahnsinn in schwarz-rosa-gold erlebt haben, sonst fehlt womöglich ein Teil im Lebenspuzzle. Die Schlange vor dem F-Haus war dementsprechend anständig. Jede Menge Fanshirts. Arschloch und Spass dabei. Fein. Das Motto des Abends war schon mal klar. Eine Weltklasse-Unterhaltungscombo wie J.B.O. braucht auch eine Vorband. Nur wer passt da ins Konzept? Zur Titelmelodie von “Ein Colt für alle Fälle” gingen The New Black auf die Bühne und fragten erst einmal: “Wie ist die Stimmung im Saloon?” Den Zurufen aus dem Publikum zufolge prächtig. Die Band zelebriert munteren und rockigen Metalcrossover mit Countryeinschlag, Menowin Fröhlich-Geste inklusive. Im Publikum wurde fleißig im Takt genickt. Der Sound schien anzukommen. Am dritten Tag ihrer „I don’t like Metal – I love it“-Tour mit J.B.O. hatten sie zum ersten Mal J.B.O.-Bier auf der Bühne stehen – “Da kann man sagen, man hat es geschafft.” Das Gebräu muss ja besonders gut schmecken. Wer es nicht wusste, erfuhr dann auch von Frontmann Markus ‘Fludid’ Hammer, dass gleich um die Ecke ein Stripclub sei. Perfekt für die After Show-Party.

Im Jahr des Herrn 1989 formierte sich das inzwischen legendäre und “zensierte” James Blast Orchester, das fortan seinen Blödsinn unter das Volk brachte. Auch nach über zwanzig Jahren noch sehr erfolgreich. So voll haben wir das F-Haus schon lange nicht mehr erlebt. Seinen Cuba Libre musste man sich an diesem Abend echt erkämpfen. Yeehaa! Nach kurzer Umbaupause gingen die Lichter aus und die „J.B.O.“-Rufe wurden laut. Da hatte sich eine Meute zusammengefunden, die Willens war, ordentlich zu feiern. Nachdem in jeder Halterung an den Mikrofonständern ein J.B.O.-Bier verstaut worden war, konnte der Spaß beginnen. Aus dem Dunkel der Bühne kamen sie hervor in grellen Farben und mit launigen Sprüchen auf den Lippen. Die Kampftruppe in zartem Pink war nicht zum ersten Mal in Jena: “Wir wissen, dass ihr vor allem die alte Scheisse hoeren wollt. Aber wir spielen jetzt ein neues Lied, da muesst ihr jetzt durch. Dann habt ihr es geschafft”, so Hannes “G.Laber” Holzmann, seines Zeichens verantwortlich für den Wüstgesang der Truppe. Zwischenzeitlich fühlte man sich wie auf einem Volksfest, das Publikum war sehr, sehr, sehr textsicher. Und: Ab und an konnte man sich wirklich Sorgen um die Statik des F-Hauses machen, so sehr bebte der Saal. Sie seien nicht zum letzten Mal da. Sie kämen wieder, keine Frage. J.B.O. bringen noch immer die Wände zum Wackeln, wenn sie Klassiker der Rock- und Metalszene verunglimpfen, einen Kalauer nach dem anderen reißen und ihr Rosa mit herrlich verdorbenem Stolz tragen. Auf die nächsten 2.000 Jahre J.B.O.

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