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Frau Doktor in der E-Burg

SONY DSCDabei geht es nicht um Geld- weil das überhaupt nicht zählt

19.10.2009 [ak] Die Wiesbadener Ska- Punk Band Frau Doktor gastierte am Dienstag, den 13.10.2009 in der Engelsburg, Erfurt, bevor sie dann ihren langersehnten Heimweg antraten. Ein lustiger Abend mit humorvollen Typen erwartete die Gäste.

Dienstagabend. Punkt 21Uhr stehe ich im Burgkeller. Keiner da. Ich gebe die Jacke an der Garderobe ab und bekomme einen Papierschnipsel auf dem natürlich eine eins steht. Toll. Das ist ja wie ein Streber in der Schule, der sich freiwillig und mit großem Vergnügen in die erste Reihe setzt, um beim rausgehen ein Bein gestellt zu bekommen. Das gewohnte Mobiliar in den Kellergewölben wurde weggeräumt, dafür aber wurden ein DJ- Pult und ein Diskjockey platziert. Ich fühle mich 30 bis 40 Jahre zurück versetzt: Underground Blues dröhnt aus den Boxen. Das obligatorische Knacken der Schallplatten verstärkt den Eindruck einer kurzen Zeitreise. Herrlich. Wie gern wäre ich jetzt in einer anderen Zeit. Es erinnert ein bisschen an „Jackie Brown“. Blues, Swing- The Deftones. Eine Stunde später ertönen die ersten Klänge der Wiesbadener. Klassischerweise stehen vier Musiker auf der Bühne. Frau Doktor aber ist anders. Eins, zwei, drei…sieben (!) Mann haben sich auf die kleine Bühne gezwängt. Posaune, Trompete, Gitarren, Drums, 3 Sänger. Keep it burning. Es dröhnt aus den Boxen. Der zweite Song ist zu meiner großen Freude in deutscher Sprache. Überhaupt wartet die Band mit viel deutschsprachigen Texten auf. Texte mit Tiefgang, mit Inhalt, mit Botschaft wandern durch die Engelsburg. „Vor euch steht der reichste Mann der Welt, dabei geht es nicht um Geld, weil das überhaupt nicht zählt“ – Freundschaft, Brüderlichkeit, Nächstenliebe, Worte über ein gutes Leben und Sozialkritik untermauern die Melodien.

Die Burg ist für einen Dienstagabend gut gefüllt und die Stimmung ist, trotz des Wochentags und der herannahenden Arbeit am Folgetag, gut. Die 1995 gegründete Band ist deutschlandweit bekannt. Der Einfluss des Rock beziehungsweise des Punks ist klar erkennbar. Das Banner der Band im Hintergrund erinnert an die Hitparade: schwarzer Untergrund bestickt mit silbernen Pailletten. Ich hoffe sehr, dass das als Gag gedacht war… Gecoverte Texte von den Ergonauten, Rockklassiker und eigene Lieder lassen Frau Doktor zu einem bunten Potpourri musikalischer Vielfalt verschmelzen. Gespickt mit kritischen, aber auch witzigen Texten. Ein Erlebnis.

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