[a]live: promotion » » Ein Heer aus Kriegern des Lichts

Ein Heer aus Kriegern des Lichts

Silbermond-16SILBERMOND auf „Nichts passiert“-Tour 2009 in Erfurt

23.11.2009 [db] „Jetzt gehen die Scheinwerfer an. Ich bin bereit.“ (Silbermond: Keine Angst) Erfurt ist die dritte Tourstation. Alles ist noch frisch. Die Begeisterung für die neue Tour. Das Gefühl willkommen zu sein. Und: Vorfreude ist mit an Bord. In dieser Woche werden Silbermond mit dem Bambi in der Kategorie Pop National ausgezeichnet. Die Begründung: “Silbermond gelingt es wie wenigen anderen, die Gefühle und Sehnsüchte junger Menschen in Popsongs zu fassen. In Hits wie ‘Symphonie’, ‘Das Beste’ oder ‘Irgendwas bleibt’ verbinden Silbermond moderne Sprache mit frischen und eingängigen Melodien. Ganz anders als Kurzzeit-Stars aus der Retorte sind die vier Bandmitglieder Musiker, die sich ihre Sporen bei unzähligen Live-Auftritten in kleinen Clubs verdienten. Auch dafür wird die Band geliebt.” Dieser Preis gesellt sich dann zum Moonman. Silbermond waren jüngst bei den MTV Europe Music Awards 2009 als «Best German Act» geehrt worden.

Supported wurden sie in Erfurt von Revolving Door. Wie auch schon bei der letzten Tour, hatten Silbermond junge Bands aufgerufen, sich als Vorband bei ihnen zu bewerben. Für jede Stadt eine andere Band. Sie haben Mikros, sie haben eine Anlage und sie haben eine Bühne. Warum sollen junge Bands, die auf den Durchbruch hoffen, nicht hier spielen. Die beiden Sängerinnen Liesa und Tina gaben Vollgas on Stage, um für Silbermond einzuheizen. Die Chance eigene Songs vor einem so großen Publikum zu präsentieren und die Luft der Rockwelt zu schnuppern, ließen sie sich nicht entgehen. Zum Schluss noch ein Foto mit dieser beeindruckenden Menschenmenge im Rücken, dann war es Zeit für vier junge Leute aus Bautzen. Aufgeheizt genug war es. Die Thüringenhalle dampfte bereits nach einer halben Stunde.

Nichts passiert, so das Motto der Tour, kann man für Silbermond nicht sagen. Seit 2004, das Jahr in dem ihr Debütsingle “Mach’s dir selbst” erschien, ist eine Menge passiert. Längst sind die vier Musiker den Clubs entwachsen und spielen heute in großen Hallen. Bei ihrem Auftaktkonzert in Leipzig waren cirka 8.000 Fans anwesend, vor drei Jahren waren es an gleicher Stelle 1.800. Auch in Erfurt war es voll. Wer keinen guten Platz im Saal mehr fand, verkrümelte sich auf die Tribüne.

Der Erfolg der Band kommt nicht von ungefähr. Sie sind authentisch. Zwischen all den Castingbands ist das erfreulich erfrischend und normal. Nach den sehr erfolgreichen Alben “Verschwende deine Zeit” (2004) und “Laut gedacht” (2006) ging es für das Quartett in diesem Jahr eine Stufe höher. Es ist das bislang erfolgreichste Jahr in der Bandgeschichte. Das im Frühjahr veröffentlichte, dritte Album erreichte Platz eins der deutschen Charts. Inzwischen hat der Longplayer die Doppel-Platin-Grenze überschritten. Zeit sich von ihren Livequalitäten zu überzeugen, wenn man das nicht ohnehin schon getan hat. Silbermond ist eine Band, die etwas zu sagen hat und der viele zuhören. Ihnen hören alle Altersklassen zu. Weil sie mitten ins Herz treffen mit ihren Songs. Weil sie keine leeren Phrasen texten. Es geht um Mut. Es geht um Veränderung. Um das eigene Ich. Es geht darum, etwas zu bewegen. Und wenn man nur an sich selbst arbeitet, denkt und fühlt, dann hat man schon gewonnen. Es geht darum stark zu sein und seinen Charakter zu bilden. Es geht darum, frei zu sein. Und Freiheit setzt den Mut voraus loszulassen und aufzubrechen. Es geht darum zu leben und nicht zu bereuen: „Ich nehme keinen Schritt zurück. Denn ich bereue nichts.“ (Silbermond: Ich bereue nichts)

Ich komm nach Haus. Ein wunderschöner Einstieg in das Konzert. Frontfrau Stefanie singt den ersten Song hinter einem Vorhang an, umrahmt von einer Videoshow. Kurz bevor sich der Vorhang hebt, leuchtet „Erfurt“ auf, ihr Zuhause für diesen Abend. Das Bühnenbild, das sich dann bietet, tut sein Übriges. Und alles Gute liegt vor dir. Silbermond können rocken, ohne Zweifel. Die großen Momente bleiben aber ihren grandiosen Balladen vorbehalten. Ein Laufsteg führte von der Bühne in den Zuschauerraum hinein. Am Ende dieses Weges sang Stefanie, nur von einer Akustikgitarre begleitet, “Symphonie”. Ein wundervoller Song, getragen nur von ihrer Stimme und dem Publikumschor. Gänsehautzeit. Nicht enden wollender Applaus. In solchen Augenblicken müssen wahrscheinlich auch Bands wie Silbermond mit sich kämpfen. Wenn die große Lichtshow aus ist und nur ein Spot die Stelle erleuchtet, an der sie stehen, umgeben von einem Heer aus Kriegern des Lichts. Hoffentlich brauchen sie nicht wieder drei Jahre, um nach Erfurt zurück zu kehren.

„Und wenn dich jetzt nichts mehr hält, dann fällst du frei.“ (Silbermond: Bist du dabei)

zur Galerie


Trackback


Benutzerdefinierte Suche