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ITCHY WHO?

Itchy Poopzkid-10Itchy Poopzkid auf DEAD SERIOUS TOUR 2009 in Erfurt

27.11.2009 [db] Den Namen “Itchy Poopzkid” kennt man, irgendwo her kennt man den Namen. Wer ab und an MTV oder Viva einschaltet, den Knopf am Radio findet, der könnte sie schon mal gehört haben. Wer auf Rock steht, kennt die drei Jungs definitiv. Sibbi, Panzer und Saikov gründen 2001 die Punkrock-Band Itchy Poopzkid, die – wie offensichtlich wunderbar klischeehaft – aus ihrer Schülerband hervorging. Seither sind die drei gemeinsam unterwegs. Immer den Traum vom Konzert im Wembley-Stadion vor Augen. Irgendwann werden sie dort spielen. Natürlich nur im alten – das dann eben nochmal aufgebaut werden muss. In der klassischen Besetzung Schlagzeug, Gitarre, Bass und dem zweistimmigen Gesang von Sibbi & Panzer, schaffen sie es mit viel Dreistigkeit und noch mehr Charme eine Rockshow abzuliefern, die wirklich jede Masse in Bewegung versetzt. Nachdem die drei Eislinger auf renommierten Festivals wie dem Highfield oder dem Hurricane gespielt haben und in den letzten Jahren über 500 Konzerte gegeben haben, legen sie nun ihr drittes Album “Dead Serious” nach und gehen damit auf Clubtour. Davon konnte man sich am Freitagabend im Club Centrum in Erfurt überzeugen.

Doch zurück auf Anfang: Wenn ein Spanier ein paar Brocken Deutsch spricht, dann hat er die Menschen um sich herum doch schon fast um den Finger gewickelt. Wenn ein Spanier dann auch noch in einer Band spielt, die sich einen englischsprachigen Namen erwählt hat und die englische Texte singt, dann ist das doppelt anbetungswürdig. Man muss dazu wissen, dass die Spanier von jeher auf Kriegsfuß mit dem heißkalt geliebten Englisch stehen. THE UNFINISHED SYMPATHY aus Barcelona waren Vorband für Itchy Poopzkid. Unaufgeregten Rock spielen sie. Tanzbar und launig. Leider viel zu laut eingestellt für den kleinen Club. Der Musikgenuss bleibt aus, wenn einem die Ohren scheppern. Diesen technischen Mangel machten sie durch englisch-deutsches Kauderwelsch und ausgefeilte Fratzen wett. Vielen Danke. Umbaupause. Wir gingen hinaus in den Hof und kamen mit einem der Gäste ins Gespräch, der uns euphorisch beschwipst erzählte, die Menge da drinnen richtig aufmischen zu wollen. Dass er Wort halten würde, konnten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Seine Freundin wohl auch nicht.

Umbaupausen ziehen sich manchmal bis zur Unendlichkeit. Immer wenn an diesem Abend die Musik aus den Lautsprechern verstummte, dachte man im Publikum, dass es endlich losgehen würde und schrie und applaudierte. Nach dem vierten oder fünften Anlauf klappte es dann auch. Itchy Poopzkid erklommen die Bühne und legten los, als gäbe es kein Morgen. Gleich nach dem ersten Song musste ein Drumset ausgetauscht werden. Der Enthusiasmus hatte Schlagzeuger Saikov dazu verleitet, sein Instrument mal eben kurz und klein zu schlagen. Die Pause nutzten Sibbi und Panzer, um vom Publikum Vorschusslorbeeren einzufordern. Dann durfte auch kurz kräftig gebuht werden. Schließlich hatten die Jungs nach ihrem Konzert 2007 versprochen, im darauffolgenden Jahr wieder zu kommen. Das hatten sie nicht eingehalten. “Dafür dürft ihr uns jetzt ganz kurz ausbuhen.” Ein artiges Publikum macht das. Anschließend schalteten sie wieder auf Turbo und brachten einen ganzen Abend ihre Fans zum springen, pogen und schreien. Nach wie vor sind sie Schuljungs – frech, mit großer Klappe und sehr viel Energie. Ein Clubkonzert, das sich gelohnt hat. Inklusive einer Stagediving-Einlage von besagtem Fan, der die Menge aufmischen wollte. Sibbi und Panzer erzählten gerade fleißig, als zwischen ihnen plötzlich dieser Junge auftauchte und sich vom Publikum feiern ließ. Unterbrochen in ihrem Redeschwall, spielten sie einen Tusch für ihn zum Sprung in die Menge. Da er aber gleich wieder unterging, musste er noch einmal auf die Bühne, um den Sprung zu wiederholen. Das crowd surfing wollte auch beim zweiten Anlauf nicht klappen, aber zu diesem Zeitpunkt war der Abend noch jung. Das Motto des Albumtitels „Dead Serious“ gilt mitnichten für die Show der Band, denn die ist alles andere als todernst.

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