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CORVUS CORAX im Centrum Erfurt

CC (27)Venus. Vina. Musica. Spielt auf! Spielt auf!

09.04.2010 [db] Sie heißen nicht ohne Grund „Die Könige der Spielleute“. Corvus Corax sind wahrlich die ungekrönten Häupter einer sehr lebendigen Mittelalter-Szene. Als ich am Freitagabend in den Club Centrum kam, sah es noch recht leer aus – 60 Leute vielleicht, nicht mehr. Der Club füllte sich dann doch noch, die Temperatur stieg. Wie kein anderer vermag es Corvus Corax, die überlieferten und erhaltenen Melodien und Texte mittelalterlicher Spielleute wieder zu beleben und das Publikum damit Jahrhunderte später erneut in den Bann zu ziehen und zum Tanzen zu bewegen. Mag für viele das Mittelalter düster und schmutzig erscheinen, so war es doch auch sehr musikalisch, farbenfroh und launig. Zu jeder Zeit gab es genug Menschen, die Spaß am Leben, dem Tanz und der Musik hatten. Corvus Corax sind Meister darin, ihr Publikum mit auf eine rauschhafte Zeitreise zu nehmen – voller Mystik und rauer Lebensfreude. So schenkt ein und tanzt!

Sie nennen sich Castus Rabensang, Tritonus der Teufel, Venustus Oleriasticus, Hatz, Harmann der Drescher, Martin Ukrasvan und Pan Peter. Sie tragen glänzende und detailreiche Gewandung, sprechen rhythmisch und haben ein teuflisches Glitzern in den Augen. Ich habe Corvus Corax zum ersten Mal live erlebt und habe allenthalben vergessen, dass ich in einem Club im Hier und Jetzt und nicht auf einem Markt im Mittelalter stand. Wie eine kleine Arme marschieren die vier Frontmänner mit ihren Dudelsäcken auf und ab, verleihen den Klängen mehr Druck, während die Trommler hinter ihnen scheinbar alles geben, um sich an Rhythmus zu überbieten. Es macht Spaß, ihnen zuzusehen. Es bringt das Trommelfell zum Vibrieren und das Herz zum Tanzen. Seit fast zwanzig Jahren zelebrieren sie die Musik einer vergangenen Epoche und halten sie am Leben. Seit beinahe zwanzig Jahren bereichern sie die Mittelalter-Szene mit ihren Melodien. Die Dudelsäcke sind das Markenzeichen der Band, aber sie können so viel mehr zaubern auf Schalmeien, Drehleier, Trummscheit, Businen, Flöten, Sister, Trommeln und Pauken. Pure Spielfreude. Ich habe die sieben Spielmänner auf einer Clubbühne erlebt, deren Maße sie zu sprengen drohten. Viel zu lebendig und gewinnend waren sie für viel zu wenig Platz. Jeder Winkel wurde genutzt, um umher zuschreiten, herumzuwirbeln, zu marschieren und zu tanzen. Getreu ihrem Motto „Venus Vina Musica“ – Lust, Wein, Musik – wurde dieser Abend zu einer durchtriebenen Nacht. Wenn man auf einem Mittelaltermarkt ist, einem Festival oder ähnlichem und Corvus Corax spielen dort auf, sollte man sich das auf keinen Fall entgehen lassen. Wer weiß, wie lange sie noch ungebunden durch die Welt streifen werden, ihren musikalischen Zauber im Gepäck. Wer weiß das schon.

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