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Der letzte große Entertainer

Udo Juergens (13)Udo Jürgens mit “Der ganz normale Wahnsinn”-Tour 2012 in Erfurt

06.03.2012 [db] Er reise seinen Liedern hinterher. In einem wirklich gesegneten Alter, darf er noch immer das genießen, was er liebe  – die Musik. Als Udo Jürgens am Dienstagabend in Erfurt ein Konzert gab, nahm die Schlange vor der Messehalle kein Ende. Mit dem Eintreffen jeder Straßenbahn füllte sich der Vorplatz zur Messe erneut. Die Autokolonne schien auch kein Ende nehmen zu wollen. Die Zufahrten zum Messeparkplatz verstopft, Hupkonzerte. In der Messe selbst herrschte ein geordnetes Durcheinander an den Getränke- und Imbissständen – bis der Gong ertönte und die Lichter im Saal ausgingen. Hinter dem riesigen blauen Vorhang erklang Udo Jürgens Stimme zum ersten Song. Dann zeigte sich ein Konzertflügel auf dem Vorhang ab, bis sich dieser schließlich öffnete und den Blick auf das Orchester Pepe Lienhard und den Star des Abends freigab.

Zum 24ten Mal befindet sich Udo Jürgens nun auf Konzertreisen und er wird es nicht müde. Die Musik ist seine Leidenschaft. Das merkt man dem in Würde gealterten Charmeur mit jedem Wort, jeder Geste und jeder gesungenen Zeile an. Begleitet wird er seit mehr als drei Jahrzehnten von Pepe Lienhard und seinem Orchester. Eine musikalische Liebe, die länger als seine Ehen gehalten hat – scherzt einer der letzten großen Entertainer zum Auftakt des Abends. Überhaupt ist Charme die Devise. Und damit fängt er die Besucher ein – jeglichen Alters. In der ausverkauften Messehalle reihten sich zahlreiche Generationen aneinander und gingen mit ihm auf eine Reise, die sie durch Stücke wie „Ein ehrenwertes Haus“, „Ich war noch niemals in New York“, „Merci Cherie“ und „Vielen Dank für die Blumen führte“. Lieder, die geprägt haben, die aus der Musik nicht wegzudenken sind.

Als sich nach dem Finale einige der tausenden Besucher den Weg nach draußen bahnten, betrat Jürgens noch einmal – in einen weißen Bademantel gehüllt – die Bühne und stimmte „Vielen Dank für die Blumen an“. Wer sich bereits erhoben hatte, blieb stehen, wer am Gehen war, drehte noch einmal um. In diesem Moment sah ich mich zurückversetzt in meine Kindheit. An all die Samstage bei meinen Großeltern, wenn Udo Jürgens über den Bildschirm flimmerte und sang. Und meine Großmutter sagte: „Ich kann den nicht ausstehen. Ich weiß nicht wieso. Der ist so alt wie ich. Aber singen! Das kann er!“ Auch mit 76 Jahren. Noch immer auf der Bühne zu Hause. Und seine Zuschauer werden immer mehr.

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