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Die Prinzen live in Erfurt

die Prinzen (6)“Es war nicht alles schlecht“

02.04.2011 [nm] Samstagabend. Punkt 20 Uhr. In der Erfurter Messehalle sieht man kaum die Hand vor den Augen. Pfiffe. Klatschen. Jubelschreie. Noch mehr klatschen und dann minutenlanger nicht enden wollender Jubel, als die Zeilen: „AhhhhAAhhAh (eo, eo), AhhhhAAhhAh (eo)!! AhhhhAAhhAh (eo, eo), AhhhhAAhhAh (eo)!! Ich schreibe einen Hit, die ganze Nation kennt ihn schon, alle singen mit, ganz laut im Chor (…)“ aus den Boxen donnern. Und die zahlreich erschienenen Fans guter deutscher Livemusik tun genau das, sie singen aus Leibeskräften „Denn das ist alles nur geklaut, (eo!, eo!) das ist alles gar nicht meine. (eo!) Das ist alles nur geklaut, (eo!, eo!) doch das weiß ich nur ganz alleine. (eo!) Das ist alles nur geklaut und gestohlen, nur gezogen und geraubt. ‘Tschuldigung das hab’ ich mir erlaubt.“ Einen besseren Empfang hätte das Publikum aus dem Bratwurstland den Leipziger Lärchen, ja genau den Prinzen, die als Opener ihren Hit „Alles nur geklaut“ zum Besten gaben, wohl nicht bieten können.

Die Prinzen feiern in diesem Jahr ihr zwanzigjähriges Bühnenjubiläum. Natürlich nicht allein im stillen Kämmerlein, sondern mit ihren Fans. Seit ihrer gemeinsamen Jugendzeit im Knabenchor haben sie schon einige gute Gigs in großen Hallen gespielt und mächtig viel Lob, Applaus und so manche Auszeichnung kassiert. Doch mit jedem Zwinkern, jedem Grinsen und jedem Luftkuss merkt man ihnen an, dass sie die Thüringer Fans an diesem Abend irgendwie beeindruckt haben. So schreibt die Leipziger Kultband nur wenige Stunden nach dem Konzert in Erfurt auf ihrer Website: „Erfurt lebe hoch! Das Land der Bratwurst hat uns mal wieder begeistert;)“

Aber nicht nur das Publikum, egal ob sitzend oder stehend, gab an diesem Abend alles, auch Sebastian Krumbiegel, Tobias Künzel, Wolfgang Lenk , Henri Schmidt und Jens Sembdner gaben samt Schlagzeuger und Bassisten von der ersten bis zur letzten Minute Vollgas. Und wie es sich für eine ordentliche Geburtstagsparty gehört feierten alle zusammen. Wie eine große Musikfamilie. Textsicherheit seitens der Prinzen-Fans gab es da nicht nur bei den Kult-Songs „Du musst ein Schwein sein“, „Gabi und Klaus“ oder „Millionär“. Nein, auch als Wolfgang Lenk samt Acoustic-Gitarre dem neuen Song „Schöne neue Welt“ den passenden Klang verpasste, Jens Sembdner erstaunlich locker „locker, locker, locker bleiben“ zum Besten gab oder Tobias Künzel beim Lied „Nie wieder Liebeslieder“ seinen Matrosenhut vorm Publikum zog wurden (fast) jede Zeile lauthals mitgesungen. Nein langweilig wird es mit den Prinzen auch nach 20 Jahren Musikgeschichte nicht. In einem Moment trommelt plötzlich die ganze Band mit leuchtenden Taktstöcken, im anderen Moment leuchten gar zahlreiche Lämpchen an Jacken und Hosen der Jungs. Obendrein wirbelt Frontman Sebastian Krumbiegel beinahe pausenlos über die Bühne und animiert die Masse mit wilden Gesten, während die anderen Prinzen problemlos die Positionen, Outfits und Stimmhöhen wechseln.

So kann man nur hoffen, dass die Männer aus dem Osten auch in Zukunft ihre Leichtigkeit und Fröhlichkeit auf der Bühne und vor allem ihre guten Stimmen nie verlieren und noch lange ihren Songzeilen „wir halten durch, wir machen weiter“ treu bleiben. Denn dann kann im Bratwurstland auch das 40-jährige Bühnenjubiläum der fünf Musikfreunde gebührend gefeiert werden. Natürlich erwarten die Thüringer auch dann wieder mehr als eine Zugabe. Warten wir einfach ab was die Zukunft bringt. Allerdings können wir schon heute mit den Prinzen auf 20 erfolgreiche Musik-Jahre zurückblicken und ruhigen Gewissens sagen: „Es war nicht alles schlecht“.

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