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Die Welt der Musik in der kleinen Stadt

Das TFF Rudolstadt lockte Zehntausende an die Saale

07.07.2013 [sw] Seit ein paar Jahren schon hatte ich es mir vorgenommen, nach Rudolstadt zum Tanz & Folk Fest zu fahren. Schon imm Frühjahr stand die Idee, und spätestens im Juni kam irgendetwas dazwischen. Zur 23. Ausgabe hatte ich es nun endlich geschafft, und die schmucke Stadt an der Saale empfing mich mit offenen Armen. Das TFF ist das größte Folk-Roots-Weltmusik-Festival Deutschlands – und das merkt man sofort beim ersten Schlendern durch die Gassen. 87 000 Menschen aus aller Herren Ländern lassen sich treiben, bleiben bei den unzähligen Straßenmusikern stehen, besuchen die vielen Bühnen und Konzertorte, staunen an den Ständen der Händler und laben sich an den ungezählten kulinarischen Genüssen aus aller Welt. Ich hatte zwar ein Programmheft in der Tasche, ließ es aber die gesamte Zeit über unbeachtet dort stecken.

Der Zufall trieb mich mit gewohnter Macht zu den richtigen Plätzen, einen Überblick kann man sich sowieso nicht schaffen, wenn man zum ersten Mal in Rudolstadt ist. Mit einer Stadt, die wahrlich überaus gelassen die vielen Einschränkungen verkraftet, die ein solch großes Festival mit sich bringt, ist der perfekte Gastgeber gefunden. Die Besucher des TFF sind von Natur aus entspannt und sehr interessiert an der Musik. Das hört man von allen Musikern und man sieht ihnen ihre Dankbarkeit für die große Aufmerksamkeit mehr als deutlich an. Und die Festivalmacher haben mit einer hübsch geschmückten Stadt, einem ausgewogenen Programm und cleveren Bühnenkonzept beste Voraussetzungen für ein überwältigendes Musikwochenende geschaffen. Die Gassen der Stadt, die Heidecksburg und auch der Heine-Park haben jeweils ihren eigenen Charme. Man schlendert, schaut und lauscht, und lässt sich nieder. Den erfahrenen TFF-Gänger erkennt man übrigens am mitgebrachten Campinghocker in allen Varianten. Meine Highlights musikalischer Art waren die Knoblauch Klezmer Band – hier tanzten in der Nachmittagssonne alle von 0-90 Jahren ausgelassen über die Wiese – und die georgisch-deutsche Band Veli Ulevi im Stadttheater. Die virtuose Kraftpackung umschreibt sich selbst mit “Freak Folk”, bleibt aber in dieser Beschreibung hinter ihrer facettenreichen Kunst zurück. Was die vier Musiker hier boten, war eine atemberaubende Mischung aus Volksmusik, Jazz und Progessiv Folk. Ein wahrer Glücksgriff und wie so vieles auf dem TFF ein glücklicher Zufallsfund für mich. Die Nacht klang im Heine-Park aus. Laternen in den Bäumen, tanzendes Volk im Zelt und vor der Hauptbühne, und trotz aller Musik noch immer ein Grillenzirpen in der lauen Luft – liebes liebgewonnenes Rudolstadt: Ich komme wieder!

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