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Dinner for three

Pothead gaben ihr Stelldichein in Erfurt

01.12.2012 [sw] Sie sind immer noch zu dritt, oder besser: Wieder. Im Sommer gaben Pothead bekannt, dass Drummer Sebastian Meyer nach 18 Jahren die Segel streichen und die Band verlassen wolle. Großer Schock unter den Fans: Wer sollte nun die Berlin-Amerikanischen Bluespunk-Nummern mit dem nötigen Bumms versorgen? Nun, der richtige Mann wurde gefunden. Und das in einer Berlin-typischen Bäumchen-wechsle-dich-Nummer: Nicolaj Gogow verließ Knorkator in Richtung Pothead, und bei den Krachspaßern wirbelt eben fürderhin besagter Herr Meyer die Trommelstöcke. Kein Verlustgeschäft für beide Seiten.

Und nun also wieder Pothead in Thüringen. Für den Autor das erste Mal seit ein paar Jahren, dass er seine alten Helden auf der Bühne genießen konnte. Und die wichtigste Erkenntnis: Pothead sind das “Dinner for one” unter den Krachkapellen. Sie bringen jedes jahr ein Album raus, kommen beängstigend regelmäßig auf Tour vorbei, alle Fans reihen sich ein und kommen zur Huldigung, Oma und Opa haben die Enkel auf dem Schoß, alle können die Texte auswendig und die Gags sind altbekannt, aber nicht minder lustig. Nach jedem Stück ein tiefer Blick in die Bierflasche, es wird nicht viel geredet, außer “Prost” und “Danke”. Aber das macht nichts, das Publikum ist zum Rocken da, und die Band hat den Job des Rockers übernommen. Solide Handwerkskunst, die pünktlich und sachgerecht geliefert wird.

Das Ganze könnte als Routine ausarten, aber da sind die Herren Brad und Jeff vor, zum Glück. Es gibt wohl nicht viele Bands, die so bodenständig sind und so nah an den Fans. Vor dem Konzert gammeln die Jungs am Merch-Stand ab, danach freuen sie sich so herzergreifend ehrlich über die glücklichen Fans, dass man kaum glauben mag, dass Pothead eine der routiniertesten Livebands der Republik sind. Und dass sie immer noch Spaß an alten Nummern haben und die neuen im gewohnten Punch aus dem Ärmel schütteln.

Von mir aus können sie das noch weitere hundert Jahre machen. Cheerio!

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