[a]live: promotion » » Eisbrecher Osterkonzert in Erfurt

Eisbrecher Osterkonzert in Erfurt

Karsamstag gelernt: Eine Rose zwischen den Zähnen kann Hyperventilieren auslösen

30.03.2013 [db] Es ist ein Leid mit Alexander Wesselsky. Es ist tragisch und erschreckend. Und ich muss endlich darüber reden. Weil es so nicht weitergehen kann. Weil es mir zu schaffen macht. Und weil es endlich raus muss! Ich kann so nicht arbeiten! Zwischen „Hach“ und „Hui“ ist ja fast kein Platz mehr, sich auf die eigentliche Arbeit zu konzentrieren. Da läuft dieser Hüne mit einer Rose zwischen den Zähnen auf die Bühne und lächelt verschmitzt ins Publikum und ich stehe breit grinsend direkt unter ihm und vergesse auf den Auslöser zu drücken. Grinse aber leicht debil hinterher, als er sich Richtung Mikro bewegt. Das ist unprofessionell und schön. Ich prangere das an!

Aber seien wir mal ehrlich, da ging es mir nicht anders als 99% des anwesenden weiblichen Publikums. Der Kreischpegel, den die ersten Reihen zustande brachten, reichte durchaus an Boygroup-Niveau heran. Angenehm voll war es. Angenehm schwarz. Und  angenehm eisig. Besser hätte es für ein Osterkonzert in diesem Jahr nicht laufen können, als dass Eisbrecher es veranstalten.  Kurz nach 20 Uhr kündigte Alex Wesselsky den Supportact „Black Blitz“ an und zog sich auf die Empore zurück, um von seiner Vorband Fotos zu machen. Handyfotos! Er hätte auch mal bei den Profis im Graben nachfragen können. Die sind schöner, jede Wette.

Zurück zum Schwarzen Blitz aus München: Unglaublich! Unglaublich, was eine „kleine“ Band im Vorprogramm so alles anrichten kann! Begeisterung. Jubel. Lachende, tanzende Menschen. Es war ein Fest mit herausragenden Gitarrensoli und wunderbar glanzgespültem Haar. Rock’n Roll wie man ihn hören möchte. Das waren Songs, die in die Beine gehen von einem derbe gut aufgelegten Trio. Hut ab!

Das alles war aber leider gar nichts gegen den charme-offensiven Eisbrecher, der danach über die Bühne ging und dessen Songs sich in Ohren und Herzen der Damenwelt wummerten. Alexander Wesselsky ist ein stimmliches und optisches Brett. Und das weiß er auch. Das nutzt er aus, schamlos und hinreißend. Da werden Twens und Thirtysomethings zu hyperventilierenden Teenagern, die bei Stücken wie „Antikörper“ abgehen, als gäbe es kein Morgen mehr. Wer Eisbrecher einmal live erlebt hat will mehr und immer wieder. Und die Band enttäuscht nicht. Niemals. Eine Konstante, auf die sich der mittlerweile gebeutelte Fan aus der Schwarzen Szene freuen und verlassen kann. Ich hab nächstes Jahr für Ostern noch nix geplant. Für eine Fahrt mit dem Eisbrecher hätte ich dann wieder Zeit.

zur Galerie


Setze doch einen Trackback auf deine Seite.


Benutzerdefinierte Suche