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Fiddler’s Green auf HEYDAY-Tour in Erfurt

Ungewöhnliche geographische Verbindungen. Heute: Kobolde aus Weimar und Irish Folk aus Franken

06.09.2019 [dg] Fast ein halbes Jahr mussten sich ihre Fans gedulden, nachdem das ursprünglich für das Frühjahr geplante Konzert in Erfurt krankheitsbedingt ausfallen musste. Aber auf die besten Dinge wartet man ja bekanntlich gerne ein Weilchen. So auch auf die Folk Rocker aus Erlangen, die man mit ihrem satten irischen Folkrock, oder wie sie ihren Musiksil selbst nennen – Speedfolk – und ihrer Spielfreude ganz unbedarft niemals in Franken verorten würde. Seit den neunziger Jahren treiben sie sich musikalisch umher und haben dabei einen festen und markanten Abdruck in der Musiklandschaft hinterlassen. Wenn man richtig ausgelassen tanzen will, dann führt kein Weg an Fiddler’s Green vorbei.

Das bewiesen sie auch an diesem warmen Freitagabend im September, als sie ihren Nachholtermin im HsD Erfurt abfackelten und ihre rund 600 Fans aufs Beste unterhielten. Der Abend wurde durch eine Band eröffnet, die mir bis dato noch unbekannt war: Scurra. Herrlich! Kennt ihr Koboldrock? Laut, frech, treibend. Die Kombo aus Weimar erzählt Geschichten von Kobolden, Kautzen, Meuterei und hat verdammt viel Spaß dabei. Gegründet hat sich der lustige Haufen zur Walpurgisnacht im Jahr 2013 und dass da nix Ernsthaftes herauskommen konnte, sondern pure Spielfreude und Klamauk, durfte man an diesem Abend erleben. Da wurde vereinzelt schon heftig im Publikum getanzt. Der Grad an Bewegung sollte sich noch steigern, als nach einer kurzen Umbaupause das Sextett um Ralf Albi Albers die Bühne betrat und ohne große Worte loslegte. Die Securities hatten kurz vorher hektisch die Wege aus dem Graben heraus verbreitert, denn “bei Fiddler’s kommen öfters Leute über den Wellenbrecher”. Fiddler’s Green ist eine Band, die dir den Alltag aus den Gehörgängen spielt und das alltägliche Einerlei vergessen lässt. Durchtanzte Schuhe und verschwitzte T-Shirts gehören zum Standardrepertoire. Genauso das Lächeln, mit dem man ihre Konzerte schließlich verlässt. Band und Fans.

Bedenkt man, dass die Musiker nun seit fast dreißig Jahren auf der Bühne stehen und musikalische und geographische Grenzen locker spielend hinter sich lassen, so ist es doch immer wieder schön zu sehen, wie frisch und lebendig ihr Spiel mit den Instrumenten und ihr Zusammenspiel mit dem Publikum wirkt. Wie am ersten Tag, ohne Staub. Ohne Langeweile oder Routine. Es macht einfach furchtbar viel Spaß, diese Band live zu erleben. Immer wieder. Mit neuen Songs vom aktuellen Album “Heyday” und alten Evergreens, haben sie auch an diesem Abend bewiesen: Folk’s not dead! Und Muskelkater am nächsten Morgen ein Must Have.

Danke für Erfurt. Auf ein baldiges Wiedersehen.

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