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funkervogt „Companion in Crime“-Tour 2013

Ein leises Adieu ist für Anfänger

23.11.2013 [dg]  Ich habe das unvergleich „glückliche“ Händchen, Bands und Künstler immer dann für mich zu entdecken oder live zu erleben, wenn sie am Ende ihres Schaffens angekommen sind. So scheint es sich auch mit funkervogt zu verhalten. Ab dem 30.November diesen Jahres wird es das EBM- und Industrialprojekt  funkervogt in der bisherigen Besetzung nicht mehr geben. In Berlin spielen sie das letzte Konzert ihrer Tour. Frontmann Jens Kästel nimmt aus persönlichen Gründen den Hut und verlässt die Band. Grund genug, sich diese Formation noch einmal live anzuschauen. Im Rahmen der „Companion in Crime“-Tour gaben die EBMer am 23. November 2013 ein Konzert im Centrum, Erfurt. Als Unterstützung hatten sie Cephalgy dabei.

Ich kann gleich vorweg nehmen: schön war’s. Wenn man über das gesamte Jahr verteilt rund 150 Konzerte besucht, dann bekommt man mitunter nicht nur Qualität auf der Bühne geboten. Dann sind da auch tendenziell schlechte bis grottenschlechte Bands dabei. Abende, die man rückblickend anders hätte verbringen wollen. Stunden, die man wiederhaben möchte. Bei EBM und Industrial bin ich ohnehin sehr vorsichtig geworden, da es in diesen Genres einen großen Graubereich gibt, in dem sich Bands und Acts tummeln, die lieber niemals das Licht einer Bühne hätte erblicken dürfen. Genug des Konjunktivs. Die Realitäten bestimmen, was wir sehen und hören. Und an diesem Abend habe ich nicht bedauert, das Haus verlassen zu haben. Cephalgy kamen kraftvoll und energiegeladen rüber. Das Trio hatte sichtlich Spaß auf der Bühne und die Anwesenden zogen gleich mit. funkervogt legten dann nochmal eine Schippe drauf. Die Formation verabschiedet ihren Sänger mit einem großen Liveknall. Der Mikrofonständer von Frontmann Jens Kästel wird mir wahrscheinlich sehr lange in Erinnerung bleiben. Viele Künstler geben sich dahingehend richtig Mühe, aber einen überdimensionalen Baseballschläger anstatt einer profanen Stange habe ich noch nicht gesehen. Man hatte ständig das Gefühl, dass Kästel zum Schwung ansetzen könnte, derart fedrig umtänzelte er sein Mikro, spielte mit dem Publikum und blieb immer in Bewegung. Die Fans im Centrum nahmen die dröhnenden Beats aus den Bässen dankbar auf und tanzten sich von Anfang an in Trance. Wer danach noch nicht genug hatte, konnte sich bei der Aftershow-Party der Dark Club Night weiter verausgaben.

Der nächste Streich der Dark Club Night folgt dann im März 2014, wenn Solar Fake für einen Abend ins Centrum kommen werden.

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