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Hard Stage Festival 2009

Six Feet Under bringen das F-Haus zum Bersten

Six Feet Under (16)04.09.2009 [red] Wer Six Feet Under auf dem Party.San in diesem Jahr tatsächlich verpasst haben sollte, der hatte an diesem Freitag noch einmal die Chance feinsten Death Metal aus Florida zu erleben. Six Feet Under touren gerade durch Deutschland und das sollte man sich nicht entgehen lassen.

Sieben Bands spielten sich an diesem Abend die Seele aus dem Leib. Die Hard Stage Tout vereint ein internationales Line Up unter dem Dach des Death Metal. Den Beginn machten die fünf Norweger von Ion. Als Coverband gestartet, vor nicht einmal zwei Jahren, schreiben sie inzwischen eigene Songs. Nach einer halben Stunde war Schluss, dann gingen Vermin an den Start. Sie spielten – wie alle Bands an diesem Abend – Death Metal. Sie folgen dabei aber keinem Trend, so die Aussage der Band, sondern setzen eigene Zeichen. Sie mixen ruhige Parts mit derbem Geknüppel. Runterkommen und aufspringen. Immer wieder. Ruhe und Sturm. Kommt nach vorne, schüttelt eure Haare. Mit jedem Song füllte sich das F-Haus mehr. Metal boomt, trotz oder gerade wegen Underground. Wer seine Arbeit, seinen Alltag hinter sich lassen und komplett aus sich raus gehen will, ist bei einem Metalevent wie diesem absolut richtig. Six Feet Under haben unter dem Hard Stage-Dach eine internationale Bandmischung vereint, die neugierig macht. “Are you ready to die?”, fragte Feral-Sänger Hook alias David Nilsson kurze Zeit später. “We are Feral and we promise to make you immortal!” Mehr musste man nicht verstehen, um den Sound der Schweden als Sprungschanze für Hardcore-Entertainment zu nutzen. Feral – wild, barbarisch – machten ihrem Bandnamen alle Ehre. “You need to drink more beer for headbangers, no solid people headbang!” – auf’s Stichwort gerieten die Köpfe im Publikum in Bewegung.

Danach enterten Speed Theory die Bühne, der vielversprechendste Metalact aus Großbritannien hielt was ihr Name verspricht. Schon beim ersten Song flatterten kollektiv die Trommelfelle. Speed Theory sind jung und wild. Nichtsdestotrotz haben sie schon reichlich Stage-Erfahrung und wissen, wie sie die Meute abgehen lassen können. Die Briten spielten ein – wie sagt man sie schön – fettes Brett. Verdammt schnell und doch melodisch. Während ihrer 30 Minuten wurde der Platz vor der Bühne im F-Haus knapper. Dichtgedrängt standen jene Besucher, die nicht gerade einen Circle bildeten oder wild mit dem Kopf bangten. Wer da nicht mitging war selber schuld. Thrash und Progressive Metal, der sich fleißig weiterentwickelt, prasselte aus den Boxen. Von Speed Theory wird man noch hören. Die Italiener der Death Metal-Combo Dread sponnen das internationale Line Up dann weiter.

Die finalen Acts der Hard Stage Tour kamen aus Amerika. Jungle Rot haben in 15 Jahren Bandgeschichte zahlreiche Line Up-Wechsel durchlebt und überlebt. Gute Bands mit einem starken Kern scheint nichts zerstören zu können. Jungle Rot zeigen on Stage wie guter Death Metal aussehen und vor allem wie er klingen sollte. Bei ihrem Auftritt war im Saal fast kein durchkommen mehr. Das F-Haus bangte.

Während der letzten Umbaupause leerte sich der Raum vor der Bühne nicht wirklich. Sechs Bands lang hatten sich die Fans aufgewärmt, um dann unter einer massiven Death Metal-Welle begraben zu werden. Hervorgegangen aus ehemaligen Mitgliedern von Cannibal Corpse und Obituary, sind Six Feet Under zu festen Größen des Metal geworden. Dem Underground entwachsen, über ihre Landesgrenzen hinaus bekannt. Wie sonst könnte man sich Sprechchöre und ekstatisches Mitkreischen im Publikum erklären. Die Tiefen und Höhen von Frontmann Chris Barnes sind unmenschlich. Der schnelle Wechsel zwischen tiefen Growls und enorm hohen Kreischern ließ nicht nur die Glaeser scheppern im F-Haus. Gäbe es eine Metal-Bravo, Six Feet Under wären in jeder Ausgabe vertreten. Die Männer aus Florida bieten High Class-Metal-Entertainment. Und das wissen sie. Die Gigs ihrer Hard Stage Festival-Tour sind der Teppich für das im vergangenen November erschienene Album “Death Rituals”. Auf ihm rollen sie ihren groovigen Sound aus. Auf ihm haben Barnes Stimmbänder freies Spiel. Six Feet Under heizen die Massen an, Stage Diving, Banging und ab und an ein zugehaltenes Ohr selbst bei hart gesottenen Metalern inklusive. Sie rockten die “motherfuckers”. Dass die extremen Stimmlagen von Barnes nicht ohne Wirkung – selbst bei ihm – bleiben, deutete er mit einem Fingerzeig auf seinen Hals an. Es wurde gesplattert, Haare flogen, Hände wurden emporgestreckt. Der Saal kochte. Perfekt. Selbst wenn man kein Fan von Death Metal, kein Fan von Metal überhaupt ist: der Sound von Six Feet Under gräbt sich in die Gehörgänge. Frisst sich fest. Die Hard Stage Festival-Tour geht weiter: Spinning the metalweb all over the world.

Galerie

Das Billing im F-Haus Jena:

Ion

Vermin

Feral

Speed Theory

Dread

Jungle Rot

Six Feet Under


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