[a]live: promotion » » Make Love, Make War

Make Love, Make War

Harder, Louder, Full Metal Whore

03.10.2015 [sh] Waren Lord of the Lost Anfang des Jahres noch klassisch, akustisch unterwegs, wollen sie nun mit harten Metal Klängen die Boxen zum Bersten bringen. Bereits im Vorfeld der aktuellen Tour „Make Love, Make War“ sorgten die Hamburger Dark Rocker um Chris Harms für Aufsehen. Mit dem ursprünglichen Tourplakat riefen sie nicht nur besorgte Politiker, sondern auch so manch Feministinnenbewegung auf den Plan. Beachte man die Freizügigkeit, mit welcher uns täglich die Werbung und die Medien konfrontieren, ist der Aufschrei jedoch kaum nachvollziehbar. Während auf den Plakaten eine entschärfte Version den Kritikern den Wind aus den Segeln nahm, rief die Band zum großen Kreativitätswettbewerb auf. Die Fans bewiesen daraufhin zahlreich ihren Ideenreichtum, indem sie dem Tourplakat mit Originalität einen eigenen Stempel aufdrückten.

Die Nordlichter Eyes Shut Tight haben es sich an diesem 03. Oktober auf die Fahnen geschrieben, dem Thüringer Publikum so richtig einzuheizen. Leider war das Gewerkschaftshaus zu diesem Zeitpunkt nur mäßig gefüllt. Jedoch ließ sich der charismatische Frontmann Dirk W. Trashedsoul davon nicht beirren. Tanzbare, wie auch melancholische Darkrock-Rhythmen erfüllten den Saal. Die Spielfreude der Band und die Späßchen der Musikerkollegen trugen dazu bei, dass die Erfurter allmählich auftauten.

Nach einer kurzen Umbaupause enterten die international aufgestellten Jungs von Darkhaus die Bühne. Mit kraftvollem Darkrock und eingängigen Rhythmen begeisterten sie die Thüringer von Beginn an. Es wurde getanzt und ausgiebig geklatscht. Bei Songs wie „Breaking the Silence“, Ghost“ oder „Grace Divine“ zeigten sich auch die Fans äußerst textsicher. Nach einem schweißtreibenden Auftritt verabschiedeten sich die Band um den sympathischen Frontmann Ken Hanlon und gaben die Bühne frei für den Hamburger Headliner.

Der Saal erbebte unter den Klängen des „Full Metal Whore“ Intros, dem tosenden Applaus und den Rufen für die Hamburger Lords. Nichts mit Melancholie und rauchig, sanfter Stimme. Es wurde von Beginn an kräftig in die Seiten gehauen, die Drums malträtiert und auf der Bühne gerockt. Auch im Zuschauerraum stellte sich ekstatischer Jubel ein. Erstmalig besuchten Lord of the Lost die Thüringische Landeshauptstadt als Headliner und dies sogar am 25. Jahrestag der Wiedervereinigung. Rückblicke wurden angestellt, wer von den Bühnenkollegen und den Fans zu der damaligen Zeit noch mit der Trommel um den Christbaum lief. Immer wieder suchte man den Kontakt zu den Fans, scherzte, aber vor allem heizte ihnen musikalisch mächtig ein.

Die Setlist hatte man mit einem guten Mix aus alten, wie auch neuen Songs bestückt. Ob das energetische „Black Lolita“, das melancholische „Die Tomorrow“ oder das in Erinnerungen schwelgende „Six Feed Underground“, die Fans feierten ihre Helden auf der Bühne und gaben einen lautstarken, wie auch textsicheren Backroundchor ab. Natürlich durften auch Stücke der aktuellen EP an diesem Abend nicht fehlen. „Love & Hate“ und „We’re All Created Evil“ brachten die Stimmung zum Siedepunkt. Eine Energie, die das Publikum und auch die Band gleichermaßen erfasste.

Das Zeitgefühl verblasste. Stunden wurden zu Minuten, Minuten zu Sekunden. Erst mit dem Dank an Musiker, Freunde und Crew fühlte man sich schlagartig wieder ins Hier und Jetzt katapultiert. Der Abend neigte sich dem Ende und doch fiel der Abschied schwer. So war es auch kaum verwunderlich, dass die Thüringer Landeshauptstädter lautstark um Zugabe baten und diese natürlich nicht ungehört blieb. Noch einmal schürte man mit den rockigen Sambaklängen von „La Bomba“ die Glut und ließ den Hexenkessel mit „Credo“ überkochen, um die Fans letztendlich doch in die Nacht zu entlassen.

zur Galerie


Setze doch einen Trackback auf deine Seite.


Benutzerdefinierte Suche