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Mit In Extremo zu den Sternen reisen

In Extremo Sternenreisen-5Die Mittelalterrocker bringen die Thüringenhalle zum Abheben

30.04.2011 [db] Eines vorweg: ich bin vorbelastet. Ich liebe diese Band! Im Februar stand ich im ausverkauften F-Haus in Jena und erlebte eines der wenigen exklusiven Warm Up-Konzerte der gerade auf Platz 1 der Charts geschossenen Mittelalterrocker In Extremo. Diese Euphorie, die Micha Rhein und seine Band entfachen, sobald sie auf die Bühne gehen, ist einmalig. Das habe ich selbst bei Schandmaul, Subway to Sally oder der Letzten Instanz noch nicht erlebt. Das fängt ja schon damit an, dass eine Stunde vor dem eigentlichen Einlass vor der Venue nichts mehr geht. Die Fans stapeln sich – geduldig – und warten darauf, dass die Türen sich öffnen. Am Samstag durfte ich schon vor Beginn des Konzertes in die Thüringenhalle in Erfurt. Und wenn man in dieser großen, noch leeren Halle steht, dann kann man die Ruhe vor dem Sturm wirklich fühlen. Das letzte Durchatmen, bevor alles losgeht. Die Band läuft noch entspannt in der Halle umher, der Merchstand wird mit dem letzten Schliff versehen, die Tourbecher an den Getränkeständen werden aufgestapelt und die letzten Salamibrötchen werden geschmiert. Die Securitymannschaft läuft Richtung Eingang und dann bricht der Wahnsinn seine Bahn.

Binnen Minuten ist die Halle voll. Bis zum Auftritt der Vorband sieht man auf dem großen, weißen Vorhang auf der Bühne eine Videoshow. Die Kameras in der Halle zoomen sich durch das Publikum, immer wieder schön, wenn Leute sich plötzlich großformatig sehen und versuchen, sich zu verstecken. Die Vorband an diesem Abend hat Schmackes. Die Hamburger Rock’n Roll-Combo Ohrenfeindt, ist Besuchern des Wahre Jahre-Festivals von In Extremo im letzten Sommer keine Unbekannte mehr. Im Juli 2010 eröffneten sie bereits das 15 Jahres-Feier-Spektakel von In Extremo. Auf der aktuellen Tour sind sie als Support dabei und rockten wie ein Schnitzel in der Pfanne. Was Sänger Chris Laut mit der Zunge spielt und seinen Bass in die Luft reißt, kann man nicht zählen – aber es macht Spaß! Die Vollgasrocker fackeln ihre Songs auf der Bühne regelrecht ab. Auch wenn sie nur eine halbe Stunde spielen, heizen sie die Halle für In Extremo verdammt gut vor. Bevor die „In Extremo!“-Rufe aus dem Publikum erhört werden, wird noch umgebaut und letzte Hand an der Pyrotechnik angelegt. Nach den Clubkonzerten legt die Band eine Schippe nach. Wenn man einen Blick hinter den Vorhang erhaschen kann, erahnt man, dass es richtig großes Kino werden wird. Im Fotograben bekommen wir noch die Info von der Security lieber einen Schritt nach hinten zu gehen und uns die Ohren zuzuhalten, denn gleich rummst es richtig laut. Es wird nicht zu viel versprochen. Nachdem ein Intro läuft und das herrlich verschrobene Propellerflugzeug vom Albumcover gemächlich durchs Bild fliegt, zählen die Fans den darauffolgenden Countdown mit. Als das Licht auf der Bühne ausgeht, fliegen zwei Feuerbälle Richtung Vorhang, explodieren mit einem gewaltigen Knall und lassen den Vorhang fallen. Danach bricht die unglaubliche In Extremo-Euphorie los, wie sie wahrscheinlich wirklich nur diese Band entfachen kann. Mit dem neuen Album haben sie es geschafft, bei vielen Fans wieder das alte Feuer zu entfachen, neue Klangbilder zu erschaffen und sich dabei vollkommen treu zu bleiben. In Extremo mixen an diesem Abend Klassiker und neue Songs. Was Ohrenfeindt in der Thüringenhalle begonnen haben, bringen die Mittelalterrocker zum Höhepunkt. In der Thüringenhalle merkt man sehr schnell, ob ein Konzert funktioniert oder nicht. Man kann es an den Schweißtropfen auf der Stirn ablesen. An diesem Abend läuft der Schweiß bei vielen Fans in Strömen. Der Publikumschor löst auch bei gestandenen Musikern wie dem letzten Einhorn, Van Lange, der Lutter, Dr. Pymonte, Flex dem Biegsame, Yellow Pfeiffer und Specki T.D. noch Gänsehaut aus. Und derer Momente gab es beim letzten Konzert der ersten Sternenreisen-Tourhälfte zur Genüge. Wer keine Chance hatte, diese Band live erleben, kann das auf ihrer Burgentour ab August diesen Jahres nachholen oder auf diversen Festivals im Sommer. Eines davon ist das Rock in Concert in Lichtenfels. Dort werden In Extremo neben Acts wie Motörhead, Alice Cooper (einziges Deutschlandkonzert in 2011), Subway to Sally und den Apokalyptischen Reitern spielen. Infos gibt es unter www.rock-in-concert.de und www.inextremo.de.

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