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Popgefahr Tour 2010 ::: DE / VISION

De/VisionDie Electronica-Welle rollt über Erfurt

14.05.2010 [db] De/Vision in Erfurt und es regnet. Passend zum düsteren Elektrosound der Band, begann es zu regnen, kurz bevor sich die Türen zum ehemaligen Gewerkschaftshaus öffneten. Das Duo ist auf Popgefahr-Tour, passend zum neuen Album. Das wiederum passend zum Bandshirt, das Frontmann Steffen auf der Bühne tragen würde. Der Sound scheint einfach nicht aus der Mode zu kommen – in den vergangenen Monaten gab es in Erfurt mit Mesh, VNV Nation und Northern Lite schon Electronic satt. Doch das Publikum will mehr und De/Vision reihen sich nahtlos ein. Als Support hatten sie die britische Formation Tenek dabei –natürlich auch im Electronic angesiedelt. Der zweite Support Intuition musste kurzfristig absagen – die Band aus Arizona war dem Rotstift zum Opfer gefallen. Eines der Bandmitglieder bekam den bereits genehmigten Urlaub gestrichen. Schade. Vielleicht kann man sie ein anderes Mal live erleben. Peter Steer und Geoff Pinckney von Tenek jedenfalls hatten ihren Spaß on Stage und mit ihnen das Publikum. Den Mangel an Bewegung, da „gefangen“ hinter dem Keyboard und der Technik, machten sie durch ihre Songs wieder wett. In den ersten Reihen zappelten die Besucher schon nach wenigen Minuten im Takt. Da Intuition leider ausfielen, wurde ein wenig später begonnen, was im Nachhinein nicht die schlechteste Entscheidung schien. Denn anfangs sah es doch recht leer im Gewerkschaftshaus aus.

De/Vision gelten als eine Vorzeigeband ihrer musikalischen Richtung. Ich mag die Bezeichnung „Vorzeigeband“ nicht. Es klingt zu festgefahren und altbacken. Vorzeigebands haben Erfolg, sind glatt gebügelt und laufen auf Kurs. Die eigentlichen Vorzeigebands fallen aber eher aus der Spur. Wenn man von De/Vision als einer solchen sprechen will, dann muss man auch sehen, dass sie keine gerade Karrierelinie genommen haben. Bands entwickeln sich, fallen auseinander, formen sich neu und finden neue Wege. So auch bei De/Vision. Sie zählen zu den Bands, die sich einer Fanbase sicher sein können, ohne einen festen Platz in den Media Control Charts zu haben. Aber das haben in der schwarzen Szene ohnehin die wenigsten Künstler – mal abgesehen vom momentan äußerst erfolgreichen unheiligen Grafen, der aber in einer anderen musikalischen Liga spielt. Weniger elektronisch, mehr Pathos. De/Vision gehören seit beinahe zwanzig Jahren zu den großen Namen ihres Genres. Dass sie reichlich Bühnenerfahrung haben und auch ohne große Worte ihr Publikum anfeuern können, das bewiesen sie an diesem Abend. Es gab kein großes Intro. Das Licht ging aus und ein Spot ging an. Durch den aufwallenden leichten Nebel ging Thomas, der Herr der Synthesizer bei De/Vision, an seinen Platz. Lächelte kurz ins Publikum und ließ die ersten Takte erklingen. Beinahe übertönt von „Thomas“-Rufen. Steffen machte das Line Up komplett und tanzte sich zu Beginn des Konzertes erst einmal ein – nahm die Fans gekonnt in seine Bewegungen mit hinein und trug sie in ein dunkles Klangmeer, elektronisch, rhythmisch. Verlorene im Song, unfähig nicht zu tanzen.

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