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Schwarz

Sommerausstellung Sommerausstellung in der Handwerksform Hannover

18.07.2010 [cb] Vor wenigen Tagen fiel mir ein interessanter Flyer in die Hände. Schwarze Schrift auf schwarzem Untergrund. Es wurde eingeladen zur diesjährigen Sommerausstellung der Handwerksform Hannover. Vom 05. Juni bis zum 03. Juli werden hier die schwarzen Exponate ausgestellt. Kurz vor Ende der Ausstellung, genauer gesagt am 02. Juli 2010 zieht auch mich das „Schwarz“ magisch an. Was erwartet mich da? Ist die Ausstellung es wert, sie bei einer Außentemperatur von 32 Grad zu besuchen? Da die Ausstellungsräume klimatisiert sind, ist die zweite Frage schnell beantwortet. Schnell die Schuhe ausziehen und mit nackten Füssen auf dem Mamorboden herumspazieren.

Was ist schwarz eigentlich? Eine Farbe? Sie ist ja nicht Bunt! Oder aber eine Empfindung? – Darüber ließe sich hier bestimmt trefflich streiten. Hier war sie nach meiner Meinung beides. Nach der Farbenlehre ist schwarz als Sinneswahrnehmung eine Farbqualität. Physikalisch bedeutet Schwarz Abwesenheit von (sichtbarem) Licht jeglicher Wellenlänge. Farbe bedeutet hier Farbreiz. Fehlt jeglicher Farbreiz, wird schwarz wahrgenommen. Dass jeglicher Farbreiz fehlte, konnte ich zumindest in der Ausstellung nicht bestätigen. Es waren so viele unterschiedlichste Objekte, die alle eine ganz eigene Ausstrahlung hatten. Allein die verschiedenen Materialien und Verarbeitungsarten waren spannend anzusehen. Zu sehen waren Hüte, Taschen, Kleidung, Schmuck, Schalen, Vasen und mehr. Ich möchte nur einiges näher beschreiben.

So gab es elegante Tischsets und Kissen aus Pferdehaar und Schalen aus einzelnen Kupferringen. Auch neun vormals gleiche Bücher die nach Bearbeitung des Textes und Einbandes total unterschiedlich wirkten. Die neuen Einbände wurden in Leder, Stoff, Holz gefasst. Des Weiteren wurde der Text teilweise geschwärzt. Die emaillierten Kupfergefäße schienen, da sie innen mit Blattgold ausgelegt waren, von dorther zu leuchten. Ein Vasenpaar neben einer Paarvase zeigte erst auf den zweiten Blick wie verschieden die fast gleich erscheinenden Objekte tatsächlich sind. Mit minimalen zufälligen Ornamenten geschmiedete Stahlschalen waren ebenfalls in der Ausstellung zu finden.

Beeindruckend fand ich ca. 50 cm große Holzschalen deren Maserung plastisch herausgearbeitet wurde. Bei dem Anblick der Furchen und Riefen im Holz hatte ich die Assoziation riesiger Abdrücke von Fingerkuppen. Daneben gab es natürlich auch Schmuck. Manches witzig aber auch tragbar. Besonders interessant fand ich die zusammengerollten Kautschukschnüre, welche doch Assoziationen zu Lakritzschnecken provozierten. Begeistert hat mich aber letztendlich die Tasche „Günter“ welche aus einem Treckerschlauch gefertigt wurde. Danke Handwerkskammer Hannover für diesen „schwarzen Nachmittag“ mit vielen interessanten Eindrücken.

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