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Silly: „Kopf an Kopf“ mit den Fans

Ausverkauftes Konzert in Hannover

14.05.2013 [sh] Silly haben es geschafft. Aus der einstigen Ostrocklegende, mit Ihrer unvergessenen Frontfrau Tamara Danz, hat sich eine in Gesamtdeutschland erfolgreiche Band entwickelt. Der Tod von Tamara Danz im Jahre 1996 hat eine große Lücke hinterlassen und es wurde still um die Band. Andere Projekte wurden in Angriff genommen, denn keiner konnte sich das Fortbestehen ohne die unverwechselbare Stimme der charismatischen Frau Danz vorstellen. Zehn Jahre später kamen Überlegungen auf, an den einstigen Erfolg anzuknüpfen. Nach einer Probephase mit verschiedenen Sängerinnen, gelang mit der Schauspielerin Anna Loos 2006 ein unerwartetes aber sehr erfolgreiches Comeback. 2010 überzeugte das erste gemeinsame Album „Alles rot“ und erhielt sogar eine Platin-Auszeichnung. Das neue Album „Kopf an Kopf“ soll diesen Erfolg aufgreifen und fortführen.

Dass dies möglich sein kann, war bereits bei der Ankunft am Capitol in Hannover zu erleben. Eine endlos lange Menschenschlange zog sich bis weit über die angrenzende Leinebrücke hinweg und ersuchte um Einlass. Pünktlich 20.00 Uhr eröffnet der aus Irland stammende Ryan Sheridan den Konzertabend. Unterstützung erhält der Songschreiber, Sänger und Gitarrist von Artur Graczyk, einem Cajon-Spieler. Seine Bühnenperformance ist energiegeladen, die Melodien eingängig und seine Stimmung mitreißend. Dies überzeugt auch das hannoveraner Publikum. Mit „The Dreamer“ präsentierte er einen seiner bisher größten Hits, welcher durch die Heineken Werbung bekannt wurde. Aber auch mit „Jigsaw“ und dem The White Stripes Cover „Seven Nation Army“ kann er punkten, sodass die Menge die richtige Stimmungstemperatur für den  Hauptact hat.

Als die Silly-Urgesteine Uwe Hassbecker, Rüdiger „Richie“ Barton und Hans-Jürgen „Jäcki“ Reznicek sowie Anna Loos die Bühne betreten, werden sie bereits von den cirka 1.600 Besuchern gespannt erwartet und das Captiol meldet AUSVERKAUFT.  Bereits beim Opener „Verkehrte Welt“ merkt man einen Wandel. Viele der neuen Kompositionen orientieren sich stark am Mainstream a´ la Silbermond und Ich & Ich. Melodien, dessen Texte ins Ohr und ans Herz gehen. Eingängiger Deutschrock und -pop. Aber es gibt auch Ausnahmen, was die Urfans erfreuen wird, so unter anderem „Vaterland“, welches politische Botschaften transportiert. „Blutsgeschwister“, eine Ballade über eine Freundschaft, welche sich nach dem Mauerfall gegensätzlich entwickelt und zerbricht. Oder „Blinder Passagier“, dessen Text noch von Tamara Danz stammt und von der Verantwortung von Menschen gegenüber ihren Kindern handelt.

Die Performance von Anna sprüht vor Energie. Sie ist authentisch, hat eine überzeugende Stimme und findet sofort den Draht zum Publikum. Der Band merkt man noch immer die immense Spielfreude an. Ein familiäres Gefühl, welches den Zusammenhalt prägt. Das positive Empfinden, die Kraft geht auf die Menge vor der Bühne über und man genießt gemeinsam diesen Abend. Die Setlist ist geprägt von den Songs des aktuellen Albums, aber auch Songs der vergangenen Jahre und Klassiker der Band werden an diesem Abend nicht vergessen. So durfte man sich an den unvergesslichen wie legendären „Mont Klamott“, „Asyl im Paradies“ und „Bataillon d`amor“ erfreuen. Der derzeitige Dauerbrenner im Radio „Deine Stärken“ durfte natürlich auch nicht fehlen oder “Alles rot” vom gleichnamigen Vorgängeralbum. Ein wenig Gänsehautgefühl stellt sich ein, denn man fühlt sich an die eigene Partnerschaft und deren Problembewältigung und Kompromissbereitschaft erinnert. Wächst man zusammen oder wird man durch neue oder jüngere Modelle ausgetauscht, nur um sich nicht festlegen zu müssen. Ist das, was im Moment fern und nicht greifbar, erstrebenswerter? Was, wenn dieses Ziel erreicht? So wird es in der Ferne ebenfalls wieder einen Horizont geben!

Auch wenn so manchem Altfan der frühere Biss fehlt, ist das Publikum begeistert. Zu den treuen Fans gesellen sich neue hinzu. Die Texte sprechen Alt wie auch Jung an. Man darf also gespannt sein auf die weitere Entwicklung.

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