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The Other schwingen die musikalische Abrissbirne

Horror, Punk und Monsterlaune

14.09.2019 [sh] Sie begeisterten schon auf Wacken, dem M´era Luna und dem Rockharz. Was mit Ghouls als Misfits Coverband im Jahre 1999 begann, machte sich ab 2002 mit The Other seinen eigenen Namen. Gemeinsam blickt man auf eine mittlerweile 17jährige Bandgeschichte und 7 Alben zurück. Am vergangenen Wochenende gelang es den Horrorpunkern im Rahmen ihrer Clubtour auch der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover einen „Antrittsbesuch“ abzustatten. Die Fans im LUX zeigten sich dessen in freudiger Erwartung, waren bestens gelaunt und zahlreich erschienen.

Mit einem musikalischen Tribute an Glenn Danzig & Co. eröffneten Last Caress den Abend. Das Quartett musste leider krankheitsbedingt auf Luna, die zweite Gitarristin, verzichten, man möge deren fehlende Riffs und unterstützenden Vocals jedoch bitte verzeihen. Der Spielfreude der dezimierten Formation auf der Bühne tat dies jedoch keinerlei Abbruch, nur der ¾ Takt kann einen schon mal aus dem Konzept und die Anwesenden zum Schmunzeln bringen. Mit ihrem Querschnitt aus den Misfits-Schaffensphasen, lockeren Überleitungen und kraftvollen Riffs schafften es die Dresdner, dass kühle niedersächsische Blut aufzutauen und sie zum rhythmischen Kopfnicken und mitsingen zu animieren. Während Rod Usher mit gesanglicher Unterstützung beim Song „Skulls“ überraschte, flogen kräftig die Haare und rotierten Hälse. Schlussendlich beendete man das solide Set mit „Last Caress“ und „We are 138“.

Nach einer kurzen Umbaupause übernahmen die Kölner um Rod Usher die Bühne, verwandelten das kleine Lux kurzerhand in einen Horrorpunksauna und bewiesen, dass The Other nicht umsonst die bekanntesten Vertreter des Genres in Europa sind. Energetisch bearbeiteten sie ihre Instrumente und die Power die von dem Quintett ausging, war äußerst ansteckend, denn auch das Publikum ging von Beginn an in die Vollen. Es wurde lautstark mitgesungen, die Hände in die Höhe gereckt und ausgiebig Headbanging betrieben. Das Thermometer kochte und die Stimmung stieg in schwindelnde Höhen. Gemeinsam ging es durch alle Epochen ihrer bisherigen Schaffensphasen und auch die Fans bewiesen, dass sie textlich ebenfalls durch alle Alben, ob „They´re Alive!“ bis hin zum aktuellen „Casket Case“ gut bewandert und sicher aufgestellt waren. Hier ging sprichwörtlich der Punk ab und die Monster wurden freigelassen. So viel Euphorie und Mitmachpotential traut man den sonst eher verhaltenen Hannoveranern gar nicht zu. Ob „Dreaming of the Devil“, „Puppet on a String“ oder „Der Tod steht Dir gut“, der Boden des Clubs bebte und die Wände wackelten und ja, auch das Wasser ran nicht nur von den Wänden. Fürs Schwächeln blieb keine Zeit, es galt Verausgabung pur, Spaß bis zum Abwinken, Inhalation der Musik und Bewegung im Rausch der Ekstase. Aber so vertieft und frei man den Abend auch abfeierte, so fand er doch viel zu schnell mit „Back to the Cementary“ und “What It’s Like To Be A Monster” ein Ende. Aber die beseelten Gesichter sprachen Bände. Ein Konzert welches in Erinnerung bleibt. Gänsehaut, Begeisterung und ein Hochgefühl, welches auch nach dem Konzert noch anhielt.

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