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Wartburgstadt im Benzinrausch

Shakedown der 53. Rallye Wartburg53. Rallye Wartburg

10.08.2012 [me] Schon zum 53. Mal startet die Rallye Wartburg im Gebiet in und um die Automobilstadt Eisenach. Zu Beginn dieser Tradition führten die Strecken noch über die Wege des Thüringer Waldes / Rennsteigs. Später gab es dann in der verteilte Wertungsprüfungen in Thüringen und Sachsen mit 1000 und mehr  Gesamtkilometern die dem Material und den Rallyeteilnehmern alles abverlangten. Dies hat sich allerdings schon vor einigen Jahren geändert, in diesem Jahr sind bei  der Wartburg-Rallye gut 550km zu bewältigen, davon 138km auf den Wertungsprüfungen die auf Asphalt gefahren werden (mit geringen Anteilen geschotterter Feldwege) – 2 Etappen mit insgesamt 13 WPs (davon 3 Rundkurse) warten auf die Teilnehmer.

Als Auftakt dieses Rallye-Wochenendes weihen einige Fahrer am Freitag Nachmittag beim Shakedown den Rundkurs „Cosmodrom“ an der ehemaligen Raststätte „Ramsborn“ der alten Autobahn A4 ein. Die Straße, die nun zur B19 gehört wurde extra für dieses Wochenende gesperrt. Durch die topologische Beschaffenheit an der alten Raststätte ist es kein Problem eine geeignete Position zu finden um den Motorsportlern zuzusehen. Die gute Parkplatzsituation auf der gesperrten B19 sind eine wahre Freude. Hier wurde wirklich bei der Organisation mitgedacht. Nachdem ich in Eisenach schon hinter einem Replika eines  Audi Sport quattro S1 herfahren durfte, bei so einem Motorensound mach ich natürlich das Radio aus und die Scheiben auf, konnte man ihn beim Shakedown auch in Aktion sehen.  Auch viele andere Fahrer bereiten sich bei diesem Showevent auf die zwei Tage Wettkampf um die besten Streckenzeiten vor.

Bevor sie sich dann kurz nach 21 Uhr nach und nach auf dem Eisenacher Marktplatz einfinden. Hier findet der „Showstart“ mit der obligatorischen Bühne statt. Die Fahrer/Beifahrer und die Teams werden vorgestellt, dazu noch ein paar Informationen zu den Fahrzeugen. Auch hier hat der Audi S1 wieder seinen Auftritt, als er die etwas zu Steile Rampe nicht hinunter kommt und deshalb im Rückwärtsgang die Bühne verlassen muss.

Am Samstag geht es dann darum schneller zu sein als die anderen und vor allem dabei auch noch im Ziel der jeweiligen Wertungsprüfung anzukommen. Das gelingt  schon bei der ersten Zeitnahme „Krauthausen 1“ nicht jedem und so scheiden die ersten 5 aus. Olaf & Alexandra Dobberkau mit ihrem Porsche 977 GT3 aus Schleusingen legen hier schon die Messlatte mit 9:40,9 Minuten recht hoch bei den gut 15km, als zweites Gespann mit 23,7 Sekunden Rückstand schaffen es Stölzel/Windisch (Porsche 911 GT3) ins Ziel, mit 31,6 Sekunden fährt Al Ketbi/Hepperle mit Skoda Fabia S2000 auf den dritten Platz der ersten WP. Auf der zweiten Prüfung „Waldhaus 1“ schenken sich die 3 Porsche nicht viel, die ersten sind wieder das Ehepaar Dobberkau mit 5:22,2 auf den 9,95km, dicht gefolgt von Stölzel/Windisch mit 9,2 Sekunden und Werner/Edelmann mit 10,0 Sekunden Rückstand. Auf der nächsten Wertungsprüfung „Glasbach 1“ liegt der Porsche des Schleusinger Rallye-Paares wieder vorne, allerdings mit weniger Abstand: 3,4 Sekunden: Werner/Edelmann und 5,6 Sekunden: Stölzel/Windisch. Auf geht es in die zweite Runde, „Krauthausen 2“ und wieder die 3 Rallye-Porsches auf den ersten Plätzen, Pedersen/Gäbler (BMW M3) und Peter/Rinko (Lada VFTS) scheiden aus. Bei der „Waldhaus 2“ fahren Ramonat/Schmidt mit ihrem Mitsubishi Lancer Evo und 14 Sekunden Rückstand zu Dobberkau auf den dritten Platz, Stölzel holt mit 12,8 Sekunden den zweiten. Durch die dunklen Wälder der „Glasbach 2“ bei der WP6 bewegt Olaf Dobberkau den Porsche auch wieder mit der besten Zeit, gefolgt von Raphael Ramonat (12,7s) und IRC Fahrer Sepp Wiegand mit einem Skoda Fabia R2 (15,5s). Danach geht es noch auf die siebte und letzte Wertungsprüfung der ersten Etappe, den Rundkurs  „Cosmodrom by Night“.

Am Sonntag morgen starten die Teams in die zweite Etappe und damit in die 8. WP „Schönberg 1“, wieder sind zwei Porsche auf den ersten beiden Plätzen zu finden (Dobberkau/Dobberkau – 6:05,9 und Stölzel/Windisch – 6:14,3), 11,7 Sekunden später fährt dann auch der Skoda Fabia S2000 mit Rashid Al Ketbi aus Dubai ins Ziel. Der dritte Porsche GT3 von Anton Werner ist gestern schon wegen eines Motorschadens ausgefallen. Die neunte Prüfung „Heldrastein 1 wird nicht von einem Porsche dominiert, Hunziker /Wahl fahren die 5,13km mit ihrem Subaru Impreza N16 ganze 1,4 Sekunden schneller als das Schleusinger Porschegespann. Wie knapp das Ergebnis ist zeigt auch der dritte Platz von Al Ketbi/Hepperle mit nur 1,9s  Rückstand auf die Subaru-Piloten. Bei der nächsten Prüfung, der „Hohe Sonne 1“ allerdings wieder das gewohnte Bild an diesem Wochenende, die verbleibenden 2 Porsche vorne, als dritter fährt das Duo Geist/Glatzel mit ihrem BMW M3 und 8,3 Sekunden Rückstand auf Dobberkau über die Ziellinie. Im zweiten Durchgang bei WP 11 „Schönberg 2“ ändert sich an der Platzierung der Reihenfolge von vom ersten durchlauf nichts, nur die Zeiten sind jeweils fast 5 Sekunden niedriger als noch bei WP 8. Dem Subaru Impreza scheint die WP12 „Heldrastein 2“ wirklich zu liegen – auch hier fahren Hunziker /Wahl wieder früher als Olaf Dobberkau ins Ziel, auch wenn das nur 0,4 Sekunden ausmacht – Al Ketbi braucht mit dem Fabia 2,6s länger. Traditionell ist der zweite Durchlauf der „Hohe Sonne“ Prüfung das letzte Rennen der Rallye Wartburg, so auch in diesem Jahr. Wer die Strecke auf der B19 von Wilhelmsthal über die Hohe Sonne hinunter nach Eisenach kennt, der kann sich eventuell vorstellen wie es ist dort zu versuchen dem Konkurrenten noch ein paar Sekunden abzunehmen. Und genau das ist Maik Stölzel mit dem zweiten verbliebenen Porsche GT3 gelungen, auf den 8,09km hat er Olaf Dobberkau 0,8 Sekunden abgenommen und ist als schnellster über diese WP gefahren. Den dritten Platz mit 2,9 Sekunde Rückstand sicherten sich Anders/Roth mit ihrem Mitsubishi Lancer Evo VI.

Im Gesamtergebnis bedeutet dies, mit 1:07:27,2 Stunden den ersten Platz der Gesamtwertung für Olaf & Alexandra Dobberkau, 2:20,2 Minuten länger haben gebraucht: Maik Stölzel und Thomas Windisch und mit 3:10,1 Minuten Rückstand haben sich Rashid Al Ketbi und Karina Hepperle den dritten Platz gesichert. Von den 64 gestarteten Teilnehmern haben es ganze 41 Fahrzeuge bis zum Ziel geschafft.

Für mich war es ein gelungenes Rallye-Wochenende, gut Organisiert (Beschilderung, Zeitplan etc.), nette Streckenposten bei den einzelnen Wertungsprüfungen und gute Stimmung bei den Besuchern. Dazu noch der „gute alte“ Geruch von vorbeifahrenden Trabis und Wartburgs und natürlich der Klang der Rallye-Fahrzeuge – mir hat auch die 53. Cosmo Rallye Wartburg wieder gefallen.

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