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Zack die Bohne!

Jennifer Rostock-4Romantik, Drama und ein Abspann – Jennifer Rostock im Stadtgarten

30.10.2009 [db] Wer sich an diesem Abend als Erster mit dem Namen Tatjane Chwée oder Bettsy Hung am Einlass meldete, konnte Jennifer Rostock for free erleben. Wie immer hatte die Band eine Gästeliste mit zwei absolut nicht erfundenen Namen zurechtgelegt, bei denen es sehr auf die Betonung ankam. Wer flink war, konnte die Tickets in letzter Minute abstauben. Und flink waren einige.

Die Traube an Fans, die sich bereits eine halbe Stunde vor Einlass vor dem Stadtgarten versammelt hatte, war enorm. Als sich die Türen gegen 20 Uhr öffneten nahm der Lautstärkepegel beängstigende Maße an. Hunderte drängten sich in an der Security vorbei. Unter ihnen nicht nur Erfurter, sondern auch weit gereiste Hardcore-Fans, wie Carl, dem nachgesagt wird mehr Konzerte der Band erlebt zu haben, als sie je gegeben hat. Letztes Jahr noch spielten sie im Club Centrum, der damals aus allen Nähten platzte. In diesem Jahr spielten sie in einer wesentlich größeren Location. Nicht minder gut besucht.

Supportact waren Ludwig van. Sie rockten zwar ordentlich in den Abend, doch sorgten die Gitarrenwechsel auf der Bühne für unliebsame Pausen. Das Publikum war zwischen abgehen und warten hin und her gerissen, während sich die Rostocker auf der Empore schon eintanzten. Und ab und an Besucher mit grünen Jennifer Rostock-Brillen im Publikum aufblitzten.

Zack die Bohne! Man weiss nie was passiert. Es ist immer anders. Nie einstudiert. Das macht die Band aus. Deshalb kommen die Leute. Sie sind gespannt, was als Nächstes geschieht. Sie wollen die Sprüche, sie wollen die Action. Die sollen sie haben.

Violettes Licht überflutete die Bühne als der Vorspann vor dem Filmriss einsetzte. In einem blau glitzernden Body sprang Frontfrau Jennifer auf die Bühne, stark an die Diskoära erinnernd, dabei im Hier und Jetzt und doch ganz woanders. Dieses Bündel Frau kann nicht stillstehen. Man hat Mühe sie im Auge zu behalten. Nichts tät sie lieber, als mit ihren Fans anzustoßen. Wo sind die Tassen? In Erfurt gehe immer was, wenn sie da sind. Das stimmt. Ihr letzter Besuch ist gar nicht lange her. Im Juni erst rockten sie den Unicampus zum Campusfest. Dort konnte man sich schon einmal warmtanzen. Ein Album später, sind sie auf Clubtour und machen wieder in Erfurt Station. Die Band war begeistert von “sooo vielen”.

In jeder Stadt machen sie etwas anderes, jedes Publikum bekommt ein eigenes Bonbon: in Erfurt spielte die Vorband Ludwig van den Song “Kopf oder Zahl”. Für einmal proben verdächtig richtig. Das Leben ist Hartgeld. Du hast die Wahl: Kopf oder Zahl. Danach grüßte sie alle A-Körbchen. Gleich darauf folgte eine Ballade. Ach, macht das Spass ein Konzert von solcher Orkanstärke zu besuchen. Von Beginn an kocht der Saal. Man will kein anderes Konzerterlebnis mindern. Man kann auch keine Vergleiche anstellen. Man kann es einfach nicht. Bleibt man bei der Wettermetapher, so sind manche Acts wie ein gleichmäßiger Regen, andere sonnig-heiter und die Nächsten bewölkt. Jennifer Rostock ist ein konfettidurchtränkter Wirbelsturm. Rotzfrech. Spontan. Undurchschaubar. Wahnsinnig. Wunderbar. Zwei Zugaben. Blauer Konfettiregen. Ende.

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