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Broilers und The Bones lassen die Thüringenhalle beben

Finest in Rock zu Gast in Erfurt

11.04.2014 [dg] Wenn ein Abend noch tagelang nachhallt und für Begeisterung unter den Anwesenden sorgt, dann hat sich der Ticketkauf gelohnt. Dann hat sich das Warten gelohnt. Dann haben sich Anstehen und Gedränge gelohnt. Die Broilers machten Station in der Erfurter Thüringenhalle, um ihr neues Album „Noir“ und die wahrscheinlich beste Vorband ihres Genres zu präsentieren: The Bones. Ein Abend randvoll gepackt mit Rockabilly-Charme, tanzwütigen Füßen, Ska und Reggae, Punk und einem Hauch Oi. Die Broilers sind ein deutschlandweites Phänomen, dass mit dem Album „Santa Muerte“ richtig Fahrt aufnahm und seither von den Festivalbühnen der Republik nicht mehr wegzudenken ist. Nun also endlich in Erfurt auf eigener Headliner-Tour.

Während sich die Menge vor der Thüringenhalle zwischen fahrenden Autos durchdrängelt und die sich langsam die Treppen Richtung Einlass schiebt, ist es im Inneren bereits so voll, dass man sich fragen muss, wo die alle noch hin sollen. Gegen 19:45 Uhr gehen bereits die Lichter aus und eine der bekanntesten Punk’n Roll-Bands aus dem Norden gibt sich die Ehre: The Bones. Skandinavische Powerriffs, die sich von der Bühne bis zum Einlass hinaus rollen, bringen die Massen bereits kurz vor 20:00 Uhr zum Kreischen. Braucht man da noch eine weitere Band? In diesem Fall: ja.

Nach einer teilweise hektischen Umbaupause, in der die Crew zwischen in der Halle gelagerten Kisten und dem Backstage chaotisch hin und her rennt, ist dann kurz vor 21:00 Uhr doch noch so weit, dass die Broilers ihren Fans entgegentreten. Nach einem der längsten Intros der jüngeren Konzertgeschichte, fällt der weiße Vorhang und es scheint kein Halten mehr zu geben. Die Securities im Graben leisten an diesem Abend Schwerstarbeit, denn die Besucher lassen sich im Akkord über die Menge nach vorne tragen. Angespornt von der Spielfreude der Combo, die auf der Bühne umrahmt von gleisendem Licht und Nebel Feuer gibt. Die Dame und die Herren spielen, als gäbe es kein Morgen und die Setlist lässt keine Wünsche offen. Es ist keine reine Albumpropaganda. Es werden neue und alte Songs so gekonnt gemischt, dass die Stimmungskurve im Saal nicht bergab gehen kann. Wer nach diesem Konzert schweißgebadet in die Nacht entlassen wird, hat mit Sicherheit ein zufriedenes Lächeln im Gesicht.

Wenn der Mann am Mikro – Sammy Amara – nicht gerade pathetische Songs für die Massen schreibt, die sich auf Broilers-Konzerten durch die Nacht singen, tanzen und tragen lassen, dann entwirft er in seinem Grafikstudio „Amara Soul & Ivy“ unter anderem Designs für die Toten Hosen. Eine der für Amara prägendsten Bands seiner Jugend, deren Einfluss auf sein künstlerisches Schaffen nicht gering ist. Der Mastermind und Frontmann der Broilers hat etwas brachial-schüchternes an sich. Seit 1992 ist er Sänger dieser Band und man meint doch immer noch, wenn man ihn auf der Bühne sieht, dass er zu schüchtern für all das Licht und  die kreischenden Massen vor ihm ist. Doch weit gefehlt. Das verschmitzte Lächeln verbirgt nur ungenügend den Rocker hinter Gitarre und Mikrofon. Gemeinsam mit seiner Band liefert Amara eine zweistündige Show ab, die sich gewaschen hat und die Temperaturen in der Thüringenhalle steigen lässt. Bei der nächsten Broilers-Stippvisite in der Landeshauptstadtwäre eine größere Location durchaus in Betracht zu ziehen.

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