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Viel im Handgepäck

Clueso spielt DAS Weihnachtskonzert für Erfurt an zwei Abenden

29.12.2018 [dg] Bereit für den kürzesten Konzertbericht aller Zeiten? Here it comes: „Clueso spielte am 29. Dezember sein alljährliches Weihnachtskonzert in seiner Heimatstadt Erfurt und es war großartig! Ende.“ Vielleicht erzähle ich euch dann doch noch ein bisschen mehr, aber das fasst den Abend im Grunde sehr gut zusammen. Ich bin leider auch ein klein wenig vorbelastet, denn als Erfurterin ist Clueso ein Bestandteil meines musikalischen Horizonts. Ein großer sogar. Ein Künstler, den man über die Jahre sehr liebgewonnen und dessen Entwicklung man nie aus den Augen verloren hat. Jedes neue Album wird gehört und viele Lieder kann man – ohne es zu ahnen – auswendig. Hab ich dann gestern selbst an mir erleben können. Doch von Anfang an:

Das Weihnachtskonzert war so schnell ausverkauft, dass ein Zusatztermin organisiert wurde, der einen Tag vor dem eigentlichen Konzert stattfand. Zweimal Ausnahmezustand an der Messe Erfurt. Zwei Abende volle Parkplätze und Straßenbahnen. Zwei Abende lang Chicago und Erfurt. Zwei Abende lang Udo Lindenberg, Fanta 4, Bruce Springsteen, Crowded House und ganz viel Clueso.

Es ist eine wahrlich liebgewonnene Tradition, dass Clueso zwischen den Feiertagen ein Weihnachtskonzert in Erfurt gibt. Es zeigt seine Verbundenheit zu seiner Heimatstadt und die Verbundenheit seiner Erfurter (oder besser: Thüringer) Fans zu ihm. Aus allen Orten rundherum kommen sie gefahren, um ihren Cluesn zu sehen und mit ihm textsicher durch den Abend zu gehen. Als Support hatte er in diesem Jahr kurzerhand seinen Saxophonisten Antonio Lucaciu angefragt und der spielte ein zauberhaftes, leider noch kurzes Set, aber der erste Song „Dieser Kaffee macht mich müde“ war auch erst knapp vor den beiden Weihnachtskonzerten fertig geworden und mit seinen beiden Musikern konnte er nur einmal proben. Dafür hat der Auftritt erstaunlich gut gesessen und wunderbar eingestimmt auf das, was noch kommen sollte. Nach einer kurzen Umbaupause konnte man rechts vorne an der Bühne hören, wie sich eine Gruppe Musiker (liegt nahe, ne) lautstark auf das bevorstehende Konzert einschworen. Dann gingen die Lichter über 10.000 Köpfen aus und der Spot an. Und der Mann kam auf die Bühne, für den dieser Abend ein absolutes Heimspiel werden sollte: Clueso. Man erlebt selten, dass ein Künstler und sein Publikum sich gegenseitig so tragen wie hier. Die enge Verbindung von Clueso und den Menschen seiner Stadt ist spürbar. Kaum ein Sänger hat eine solche Bindung zu seinem Heimathafen und kehrt immer wieder zurück, mischt sich unters Volk, spielt spontane und winzig kleine Konzerte, die bisweilen in riesige Flashmobs ausarten können. Kaum einer schlägt musikalisch Brücken wie er und interpretiert andere Künstler so gut, dass man glauben könne, das Original sei von ihm. Bruce Springteens „I‘m on fire“ klingt auf Deutsch und mit seiner Stimme als sei es für ihn gemacht. Den Refrain „Es brennt wie Feuer“ singen alle mit und bei „Cello“ bräuchte er gar nicht ans Mikrofon treten. Das war ein absoluter Gänsehautmoment und ein Song, den man auf ewig mit Udo Lindenberg, Clueso und Erfurt verbinden wird.

Zwischen den Liedern erzählt Clueso Anekdoten, kleine Witze, Geschichten zur Entstehung seiner Lieder und eben auch zum neuen Album „Handgepäck“ an dem er sechs Jahre lang mit den unterschiedlichsten Musikern gefeilt hat. Er erzählt, dass sein Freund Benjamin von Stuckrad-Barre (Autor, u.a. „Soloalbum“ VÖ: 1998) irgendwann zu ihm sagte, er müsse das Album jetzt endlich veröffentlichen. Guter Mann. Als ich aus dem Graben heraus ging, um aus dem Publikumsraum das Konzert weiterzuverfolgen, stand eben jener Benjamin von Stuckrad-Barre neben mir und filmte mit einem leisen Lächeln seinen Kumpel Clueso, der gerade 10.000 Menschen mit seinen Liedern auf die Reise nahm.

Ein Clueso.
Eine Stadt.
Eine Liebe.
Ein Weihnachtskonzert.

zur Galerie: Clueso – das Weihnachtskonzert 2018: 29. Dezember 2018

zur Galerie: Clueso – das Weihnachtskonzert 2018: 28. Dezember 2018


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