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Die Nacht der Balladen

Von Kirchenatmosphäre, einer grandiosen Soundkulisse und tiefgründigen Songs

17.02.2018 [fs] Für mich gibt es ja wahrlich nicht viele Gründe eine Kirche zu betreten, an diesem Abend jedoch tat ich es freiwillig und mit Freude. Was ich über Kirchen weiß? Ihre Baumeister wussten seiner Zeit schon sehr viel über Akustik. Das schreit förmlich nach einem Konzert.

Allerdings ist nicht jede Band prädestiniert, eine solch außergewöhnliche Location musikalisch auszufüllen. Versengold jedoch passten perfekt. Zugegeben, die Idee war nicht neu und wurde in der Vergangenheit bereits umgesetzt. Aber diesmal war ich dabei.

Im Rahmen ihrer „Nacht der Balladen“ luden Versengold in die Peterskirche nach Leipzig ein. Abseits eines normalen spaßigen Mitsing- und Tanzabends, standen hierbei die ruhigen Töne im Vordergrund. Zunächst fiel auf, dass es sich um ein Sitzkonzert war, also wirklich nichts zum Tanzen. Des Weiteren gab es zudem eine Hand voll Gastmusiker.
Die Songauswahl war perfekt ausgerichtet, es war ruhig, teils auch sehr nachdenklich. Viele der Songs werden auf einem „normalem“ Konzert selten bis gar nicht gespielt. Aber es gab auch Songs, die zum allerersten Mal überhaupt live gespielt wurden, sehr zum Leidtragen von Sänger Malte. So schlichen sich der ein oder andere Textpatzer ein, aber mit seiner sympathischen Art und Weise nahm ihm diese keiner krumm. „Wir sind ja nicht mehr die Jüngsten und vor allem, bin ich ja selbst Schuld – warum schreib ich auch Lieder mit so viel Text?“ Ja warum eigentlich? Bei diesem besonderen Konzert ging es nicht nur um die Musik allein.

Mit vielen persönlichen Einblicken, erklärte Frontmann Malte, was er dachte und was ihn ermutigte Lieder zu schreiben. Über Freude und Leid, welches die Songs letztendlich in ein ganz neues Licht rückten. Neben der Musik wurde auch viel geredet und das Konzert extrem aufgelockert. Es war ernst, es war lustig, es war wunderschön.

Auch die Aufmachung war etwas Besonderes, extra Percussion, zusätzliche Streicher, sehr akustisch. Eine Gastsängerin, sehr sympatisch mit einer wunderschönen Stimme und textsicherer als Malte selbst.
Und wie ja eingangs erwähnt- der Sound. Bombastisch. Perfekt für die Musik. Die Soundkulisse gepaart mit dem Kirchengemäuern war etwas extrem besonderes. Keine abgeranzte Konzerthalle mit klinischen Sound, sondern Leben, die Musik hier war pures Leben. Ich habe nicht mitzählen können, wie oft ich Gänsehaut hatte.

Auch wenn die Lieder weitgehend ruhig waren, so ganz ohne Aktion ging es nun auch nicht. Oft sprang man von den Sitzen auf oder sang laut mit. Dies lockerte das Konzert ungemein auf, anders wäre das über 3-stündige Konzert auch nicht möglich gewesen. Lediglich eine kleine Pause gönnte sich die Band und somit dem Publikum.

Nun allerdings der Wermutstropfen, die Tour ist vorbei. Dieses Jahr gab es 4 Konzerte, bei denen Leipzig den Abschluss bildete. Jetzt gibt es erst einmal wieder die klassischen spaßigen Konzerte, mit viel Tanz und auch mal weniger persönlichen Texten. Ich meine einmal gehört zu haben, dass Versengold auch Texte über den Genuss von Alkohol haben und auch Lieder darüber, was Mann und Frau so in Zweisamkeit tun könnten 😉

Kurz: es war Hammer! So rate ich jedem, sollte es wieder eine Nacht Der Balladen geben, diese unbedingt aufzusuchen. Auch für Nichtkirchgänger lohnt die Atmosphäre.

Persönlich hätte ich mir allerdings noch „Paules Beichtgang“ gewünscht. 🙁 Allerdings, wer das Lied kennt, findet vielleicht auch Gründe, warum es vielleicht doch etwas Fehl am Platz gewesen wäre 😀 „Da soll noch einer meinen Beichten würde gar nichts bringen“

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