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Ihr seid das Gold! – Letzte Instanz auf Wunschtour für die Fans in Bad Salzungen

Letzte Instanz (13)Bevor Letzte Instanz das KW70 rockten, hatten wir Specki im Interview

12.12.2009 [db] Ich könne nicht objektiv berichten, wenn ich ein Fan der Band sei. Ich könne nicht so schreiben, wie sonst – meinte mein Chef gegen Mitternacht, als ich zu einem Song der Letzten Instanz mittanzte. Sei’s drum. Ich bekenne mich schuldig. Es wird eine Lobeshymne. Die Band ist einfach der Hammer. Seit 1996 mischen sie in der Musikszene mit. Sind vielleicht für manch einen musikalisch nur schwer greifbar, tanzen leichtfüßig zwischen Pop, Gothicrock, Klassik und Metal. Lassen ihre Texte auf klassische Streicher-Arrangements treffen, garniert mit rockigen Elementen und einer Prise Punk. Und sind live eine Wucht. Sie bringen dich zum tanzen, mitsingen, springen, schwitzen. Sie machen dich glücklich, sie machen dich traurig. Sie lassen dich innehalten und im nächsten Moment total abgehen. Und sei es nur für kostbare zwei Stunden.

Nach einem Warm Up in Dresden und dem Konzertauftakt in Magdeburg am Abend zuvor, feierten die Instanzler einen wirklich gelungenes Konzert im KW70 in Bad Salzungen. Der zweite Auftritt der Band in diesem Jahr in Thüringen. Im März starteten sie ihre Unschuldstour in Erfurt. Die aktuelle Wunschtour für die Fans führte sie nun ebenfalls hierher. Via Internet konnte man abstimmen, welche Lieder man auf den Konzerten hören möchte. Während draußen der erste Schnee herabfiel, stiegen im Kallewerk die Temperaturen enorm. Supported wurden Letzte Instanz von Schöngeist. Sänger Timur Karakus und seine Band lieferten stimmgewaltigen Rock ab. Texte am Abgrund der menschlichen Seele, düster mit orientalischen Anklängen. Schöngeist vermochten es, das Publikum mit atmosphärischen Songs vor die Bühne zu locken.

Letzte Instanz dann brachten das Kallewerk zum kochen. Wo man hinsah, schwitzende Menschen. Kein Wunder, brachten sie doch Songs zum klingen, die dem Publikum am Herzen liegen, die es sich gewünscht hatte. Ich weiß nicht genau, worin die Faszination besteht, die diese Band ausübt – ob es an den Songs liegt, an den Genremixen, den Charakteren oder der unglaublichen Liveenergie. Konzerte der Letzten Instanz sind immer wieder ein Erlebnis. Sieben Männer geben dann zwei Stunden alles. Und haben Spaß dabei: Benni Cellini lässt den Kopf kreisen, während er sein extravagantes Cello streicht. Muttis Stolz springt nackten Fußes mit seiner Violine über die Bühne. Specki sitzt hinter den Drums und lacht fortwährend, wenn er den Takt angibt. Oli wandert mal hochkonzentriert, mal leise lächelnd mit seiner Gitarre von einer Seite der Bühne zur anderen. Michael Ende scheint seinen Platz on stage gefunden zu haben. Während Holly d. elastische Gliedmaßen zu haben scheint. Den Mann mit den Augen einfangen zu wollen, ist ein schwieriges Unterfangen. Vor allem dann, wenn er mit Holly gemeinsam performt. Und Holly – ja, der Sänger, der Mann der einprägsamen Gesten. Der Mann, mit dem Letzte Instanz wieder ein festes Bandgefüge wurde und seither aus der Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken sind, ist für die Songs der Band wie gemacht. Die Band in sich ist stimmig, eine runde Sache, wenn man so will. Live immer wieder ein Genuss. Ganz ehrlich. Das schreibe ich, ohne dabei in Schwärmereien zu verfallen. Es ist einfach so. Nebenbei bemerkt: meine persönlichen Favoriten „Der Garten“ und „Komm!“ waren an diesem Abend auch dabei.

Interview Letzte Instanz (3)Interview Letzte InstanzInterview Letzte Instanz (2)

Bevor alles losging im Kallewerk, machten wir es uns mit Schlagzeuger Specki T.D. im Tourbus bequem und stellten ihm ein paar Fragen:

[a]live: Im Februar der neue Albumrelease. Seit März dieses Jahres seid ihr unterwegs. Kommt man im Laufe eines solchen Konzertjahres an den Punkt, an dem es immer weiter gehen könnte?

Specki: Nein – lacht. Weil das würde man gar nicht durchhalten, gerade, wenn es so eine lange Tour ist, wie jetzt zum Beispiel. Das ist heute ja erst der zweite offizielle Tourtag. Wir haben vorgestern einen Probentag in Dresden gehabt und hatten gestern die erste Show in Magdeburg und sind heute in Bad Salzungen. Das ist gerade so eine Warmlaufphase. Dann kommt irgendwann der Punkt, so nach fünf bis sechs Tagen, wo es schon mal kurz anstrengend wird, bis man über den Punkt wieder hinaus ist. Da hat man so einen toten Punkt, bei mir kommt der meistens am achten Tag. Da weiß ich jetzt schon, da bin ich immer durch. Das wird auch meistens ein Konzert, wo ich nicht wirklich mit mir selbst zufrieden bin. Dann geht es aber auch irgendwann wieder bergauf. Man setzt zum Endspurt an. Aber – um eigentlich auf deine Frage zurückzukommen – es ist wirklich so, dass ein Konzertjahr wie dieses, im Frühjahr haben wir zwanzig Shows gespielt, dann, glaube ich, fünfzehn Festivals und jetzt nochmal sechzehn Shows, dazwischen drei in China und man dabei um die halbe Welt fliegt und Inlandsflüge hat, dann ist das ein sehr straffes Programm.

[a]live: Gibt es, wenn man so ein tourlastiges Jahr hat, eigentlich noch Aufregung oder Lampenfieber vor dem nächsten Konzert?

Specki: Es ist die totale Routine, aber ich weiß jetzt schon, dass ich morgen total aufgeregt sein werde, weil morgen meine Mami da ist – lacht. Und immer, wenn meine Mami da ist, gehe ich mit einem anderen Feeling auf die Bühne. Woher das kommt, weiß ich nicht. Aber ansonsten ist es mir relativ egal, ob das jetzt ein großes Festival ist wie Wacken oder M’era Luna oder Amphi oder WGT, oder ob das eine kleine Clubshow ist wie heute. Da ist man schon so lang drinnen und so abgezockt, sag ich jetzt mal, dass man weiß, dass es funktionieren wird. Natürlich hat man jeden Tag eine andere Tagesleistung. Das hat jeder. Aber dafür sind wir eine so gut eingeschworene Band und wir verstehen uns alle so gut, dass dann der eine für den anderen in die Presche springt, wenn man merkt, dass der gerade einen Downer hat. Dann helfen wir uns gegenseitig. Das geht alles.

[a]live: Wie wählt ihre Support Acts aus? Für die aktuellen Konzerte habt ihr Schöngeist und die Metallspürhunde mit an Bord. Wie kommt es dazu?

Specki: Da besteht natürlich Kontakt vorher. In dem Fall ist es so, dass uns unsere Promotionagentur Absolut Promotion in Berlin Schöngeist vorschlagen hat. Absolut macht auch die Promo für Schöngeist. Wir haben sie uns angehört und dachten uns: „Passt. Die nehmen wir mit.“ Wir haben uns ja gestern schon angefreundet nach unserer Show bei ‘nem Bierchen und das wird alles klappen, glaub ich, und gut laufen.

[a]live: Weihnachten im Tourbus – sehnt ihr euch nicht nach etwas Ruhe und Entspannung, Kerzenlicht und Spekulatius?

Specki: Spekulatius nein – lacht. Kerzenlicht ja. Ruhe jein. Einerseits ist es total gut, wenn man die weihnachtliche Kunde überbringt, dass uns gut geht und uns präsentieren und extrovertiert an der ganzen Sache teilnehmen. Von dem her ist es so, dass ich dann, wenn das neue Jahr anfängt, ein paar Tage Ruhe reinhauen werde. Ich bin da jetzt nicht so ein Weihnachtsfan, dass ich sage, ich muss unter dem Christbaum sitzen und Weihnachtslieder singen. Am 30. Dezember ist der letzte Tourstopp in Potsdam, dann ist Rückreise. Dann werde ich ganz kurz Silvester feiern und dann relativ zeitig ins Bett gehen, weil ich am nächsten Tag in Urlaub nach Thailand fliege. Denn Flieger möchte ich nicht verpassen, das wär echt schade.

[a]live: Ihr lebt verstreut in alle Himmelsrichtungen. Wie entstehen da Songs und wie kommt ihr alle über die Distanz auf einen Nenner?

Specki: Das ist eine gute Frage, das ist aber auch eine schwierige Frage. Ich kann es jetzt natürlich versuchen zu erklären. Ich sag es mal so: Die Letzte Instanz würde so nicht existieren, gäbe es das Internet nicht. Das ist eine ganz wichtige Sache für uns, denn wir müssen unsere Songs eigentlich online schreiben – mehr oder weniger. Das funktioniert eigentlich so, dass einer von uns eine Idee hat und dann zu Hause bei sich im Homerecording Studio was aufnehmen kann. Dann werden die Ideen bei unserem Gitarristen Oli zusammengetragen, der ist unser musikalischer Mastermind. Der geht dann über alle Sachen drüber, bügelt ein bisschen aus und arrangiert. Dann geht das fertige Ding vom Holly nach Istanbul zum Holly, der überlegt sich dann einen Text und eine Vocal Line, dass man sagen kann, es geht schon mal in eine Richtung und der Song ist soweit zu erkennen. Und dann schicken wir die Sachen rum, es wird auf einen Server hochgeladen. Da kann sich jeder bedienen an den neuen Ideen. Jeder kann es sich anhören und Verbesserungsvorschläge einbringen oder für sich mit dem Track weiterarbeiten, bevor er ihn wieder hoch lädt. Und irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo wir sagen: „So, jetzt haben wir zehn, zwölf, fünfzehn, zwanzig Songs auf dem Server, die alle gut sind. Jetzt machen wir einen Probentermin aus und treffen uns.“ Dann werden die Sachen richtig erarbeitet. Wir haben die nächste Probenphase Ende Februar, wo wir die Songs fürs neue Album arrangieren mit unserem Produzenten zusammen in Hannover. Und wir werden uns in einem Haus einmieten außerhalb von Hannover.

[a]live: Ein Bandhaus.

Specki: Genau. Das sind ein Riesengrundstück und ein Haus, wo wir Lärm machen können rund um die Uhr, wo eine Küche da ist, wo Zimmer da sind. Das ist wie ein Hotel mit Proberaum. Da werden die Sachen dann arrangiert und fertig gemacht. Und am 03. März fällt dann der Startschuss für die Recording Sessions in den Principal Studios.

[a]live: Seid ihr dann alle zusammen im Studio?

Specki: Nein, ich werde anfangen. Ich habe fünf, sechs Tage Zeit, um die Drums einzuspielen. Dann geht es weiter zum Bassisten usw. Dann macht wieder jeder sein Zeug und am Ende wundert man sich, dass eine fertige Platte im Briefkasten ist.

[a]live: Es gibt bei euch also keine Phasen, in denen ihr zusammensitzt und jammt und dann entsteht ein Song?

Specki: Das gibt es nicht und das hat es in dieser Form noch nie gegeben. Seit dem der Holly mit dabei ist, haben wir diese Arbeitsweise und da muss ich uns schon selber ein kleines bisschen auf die Schulter klopfen, da haben wir eine super Disziplin und arbeiten sehr professionell, so dass es funktioniert. Sich aus programmierten Files den Song schön zu hören, sich vorzustellen, dass das wirklich eine Band spielen könnte, da muss jeder sehr viel hinein interpretieren. Aber man gewöhnt sich eine solche Hörweise an. Man weiß dann schon, wie die Gitarre tatsächlich klingen wird. Man muss sich inspirieren lassen und sich trauen, da etwas hinein zu interpretieren.

[a]live: Kann man also nächsten Sommer oder Herbst mit einem neuen Album rechnen?

Specki: Ja.

[a]live: Habt ihr vor, jedes Jahr ein neues Album zu machen? Die letzten Longplayer kamen ja ziemlich dicht hintereinander.

Specki: Ja, sehr dicht. Das war fast schon zu viel. Wir sind eine sehr fleißige Band, wir spielen sehr viel live, wir machen extrem viele Platten. Es gibt im deutschsprachigen Raum, glaub ich, kaum eine andere Band, die so viele Platten raushaut wie wir mit DVDs und Live-CDs. Jetzt gibt es ja schon wieder die Touredition neu. Das ist wirklich cool. Da haben wir die Schuldig-LP mit einem neuen Cover veröffentlicht und es ist ein Livekonzert dabei. Zusätzlich zum Album „Schuldig“ haben wir noch das WGT-Konzert mit aufgenommen. Das gibt es als Bonus mit dazu. Das ist für jeden Fan natürlich eine coole Sache.

[a]live: Gibt es auch für diesen Teil der Tour wieder kleine Booklets für Holly mit Infos über die Stadt, in der ihr spielt?

Specki: Ja, das gibt es wieder. Ich muss aber ehrlich gestehen, ich habe es gestern Abend erst bekommen, habe es in die Tasche gesteckt und noch nicht reingeschaut. Unsere Agentur hat ja mit bekommen, dass der Holly das auch wirklich genutzt hat.

[a]live: Ihr habt heute getwittert: „Na, das war doch mal ein schöner Tourauftakt. Danke Magdeburg: Da müssen sich die Thüringer mal richtig anstrengen! Heute: Bad Salzungen“ Was meint ihr, ob sich die Thüringer herausfordern lassen?

Specki: Ich hoff‘s. Wir sind ja schon eine Band, die auch gerne mal Öl ins Feuer kippt – im Zuge von den Aktionen, die wir für unsere Fans planen, sei das ein Quiz oder was anderes. Wir sind eine Band, die vom Spirit lebt. Wie sie von den Fans getragen wird. Wie heißt es? Der Applaus ist des Künstlers Brot? Da ist schon ganz schön viel dran. Und deswegen sind wir stolz, dass die Leute so mitmachen. Grad in dem Jahr. 2009 ist – muss man schon sagen – das Erfolgsjahr für die Instanz. So weit wie jetzt waren wir noch nie. Natürlich sind wir noch lang nicht da, wo wir hin möchten. Aber wir arbeiten dran. Und es geht gut voran. Durch solche Späße wie bei twitter soll sich ja auch keiner angegriffen fühlen. Im Gegenteil.

[a]live: Wie findet ihr das twittern allgemein? Nutzt ihr das „nur“, um eure News unter das Fanvolk zu bringen oder verfolgt ihr da auch das ein oder andere Gezwitscher?

Specki: Ich denk, dass jeder für sich auch immer auf der Suche ist, nach neuen Künstlern oder Bands. Ich setz mich auch ganz gern mal davor und dann einfach nur so durchklicken und bei irgendwelchen Freunden von irgendwelchen Bands anfangen. In welchen Kanälen man dann landet, ist immer sehr interessant. Auf einmal kommt man bei einer Band in Australien raus und findet das total cool. Das ist das Schöne am Internet, dass da kleine Bands entdeckt werden können. Das gab es ja früher in der Form nicht.

[a]live: Wer von euch zwitschert da eigentlich?

Specki: Ich glaub, dass machen Holly d. und Muttis Stolz. Und der Holly selber auch, glaub ich. Die drei sind unsere twitter-Künstler.

[a]live: Wie kam es eigentlich zu eurer Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut und den Konzerten in China?

Specki: Das ist eine gute Frage. Das habe ich mich nämlich auch schon oft gefragt und im Herbst in China dann auch mal erfragt. Das ging über den Holly. Holly lebt in Istanbul und da einen Connect über das Goethe Institut hat. Die haben uns eingeladen. Die haben uns schon gekannt, wir waren da nicht Klinken putzen oder so – lacht. Die sind auf den Holly zugekommen und haben angefragt, weil wir – muss man so sagen – wohl ein würdiger Vertreter für Deutschland sind. Wir haben anspruchsvolle Texte, also nicht irgendeinen Schrott singen, sondern Sachen mit Fundament haben und außerdem ein bisschen Folk, was europäisch klingt. Ein bisschen Rock. Ein bisschen Metal. Ein paar ganz moderne Sachen mit elektronischen Elementen und so weiter und natürlich auch die klassische Abteilung durch unseren Geiger und unseren Cellisten. Wir haben da ein weites Feld abgedeckt, wo das Goethe Institut sagt: „Das wer die ideale Band für uns. Die haben von allem ein bisschen was und repräsentieren die deutsche Musikszene ganz gut.“ Und deswegen waren wir auch schon das zweite Mal da. Wir werden auch weiterhin noch viel mit dem Goethe Institut arbeiten. Und die fahren voll drauf ab, muss man so sagen. Wir sind wirklich froh, dass wir den Nagel da so auf den Kopf getroffen haben.

[a]live: Die Band besteht in der jetzigen Konstellation nicht seit Anbeginn. Wie feiert ihr eigentlich sowas wie das zehnjährige Bandbestehen oder demnächst 15 Jahre Letzte Instanz?

Specki: Hm, wie macht man so was? Bei mir werden es im Februar acht Jahre, die ich mitspiele. Das finde ich auch schon eine ganz schön lange Zeit. Da ist viel passiert. Da hat jeder so seine eigenen Dinger, woran er die Jubiläen fest macht. Bei mir muss es keine runde Zahl sein. Bei mir sind es dann Erfolge wie China. Oder wenn man sagt: „Wahnsinn. Jetzt komm ich nach Hause und sperr meine Wohnungstür auf und war gestern noch in Wacken. Was war da los?“ Dieses ständige Kommen und Gehen, die Eindrücke, die man durch die Band bekommt. Das flasht. Wenn dann so was passiert wie in China, wenn da 15.000 Chinesen vor der Bühne stehen und ausrasten, dann denkt man sich schon: „Was ist denn jetzt eigentlich los?“ Das ist für mich der viel wichtiger Punkt, als zu sagen, dass man jetzt seit zehn Jahren dabei ist. Aber, um für die Band zu sprechen, wir haben die Akustiktour gespielt zu unserem Zehnjährigen, dann die Weißgold aufgenommen und die DVD dazu veröffentlicht. Holly und Micha sind unsere jüngsten Bandmitglieder, während Holly d. und Muttis Stolz die Urgesteine sind, Benni ist relativ kurz danach eingestiegen. Holly d. und Muttis Stolz sind noch aus der Urbesetzung übrig geblieben und sind sowas wie die Bandpapis. Die sagen „Jetzt ist Jubiläum“ und dann haben wir alle mitzumachen, fertig – lacht.

[a]live: Letzte Frage: Gibt es vor den Konzerten so etwas wie ein Ritual?

Specki: Es gibt Rituale, auf jeden Fall. Wir sind keine Band, die den berühmten Schlachtruf macht. Wir machen das auch manchmal, aber das sind Momente, die werden nicht erzwungen. Jeder hat seine eigenen Rituale. Der Micha zum Beispiel macht Yoga und geht vor dem Konzert ein bisschen in sich. Der eine trinkt noch schnell mit Hauruck ein Bier. Ich brauch immer eine Zigarette. Wenn ich an der Bühne steh und das Intro läuft und ich keine Zigarette in der Hand habe, dann werde ich zum Fuchs. Wenn das Intro startet, zünde ich mir noch genüsslich eine Zigarette an, rauche eine und dann spiel ich die Show. Was gibt es noch für Rituale? Hm. Was machen denn die anderen? Muttis Stolz trinkt gerne noch mal einen Schluck Wodka Red Bull. Aber ich weiß gar nicht, sind das Rituale oder sind das Süchte? – lacht.

[a]live: Ein süchtiges Ritual.

Specki: Es gibt dann auch diese Momente… 2007 muss das gewesen sein, da haben wir auf diesem Festival in Oberhausen in der König Pilsener-Arena gespielt, On a Dark Winters Night. Da waren wir Co-Headliner vor Nightwish, der ursprüngliche Co-Headliner ist ausgefallen und wir sind eingesprungen. Das kam alles sehr überraschend und das war eine Riesenhalle mit 10.000 Leuten. Das war eine wichtige Show. Nightwish zu supporten ist schon etwas Besonderes. Aber auch diese Hallengröße und dieser ganze Tag war Wahnsinn. Da gab es wirklich den Moment, da sind wir instinktiv alle zusammen gekommen und haben gesagt: „Hey, jetzt hauen wir denen richtig vors Maul da draußen“. Und dann haben wir das auch gemacht.

[a]live: Heute Abend dann wieder ordentlich auf die Kacke hauen?

Specki: Auf die Kacke hauen immer – lacht.

Seit kurzem gibt es einen Fanclub namens „Vorwärts Rückwärts – Letzte Instanz“. Im Internet zu erreichen unter www.vr-li.de. Dort gibt es Aktionen für die Fans und exklusives Material von der Letzten Instanz. Anmelden lohnt sich.

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