MANNTRA – Intensiv, mitreißend, energiegeladen

Pulsierende Beats, wilde Riffs und die faszinierte Menge

20.04.2024 [sh] 2011 gegründet, haben Manntra in den letzten Jahren mehr und mehr internationale Aufmerksamkeit erlangt. Waren die Songs zu Beginn noch in Landessprache, richtete man sich im Laufe der Jahre zu englischsprachigen Texten aus, ohne allerdings die eigenen Wurzeln zu vergessen. Auch hierzulande, erfreuen sich die Kroaten einer immens wachsenden Fangemeinde. Mit ihrem letztjährig erschienenen Studioalbum „War of the Heathens“ sind sie nun auf hiesigen Bühnen unterwegs.

Während sich vor dem Musikzentrum die Fanschar noch beharrlich in den Club schlängelte, hallte von innen bereits der treibende Sound Florian Geys nach außen. Mit seiner markanten Stimme kredenzte der Hamburger eine Mischung aus tiefgreifenden Texten, treibenden Gothic Rock und melancholischen Pop und ließ das Publikum schon einmal die Stimmungsschraube anziehen.

Die Bielefelder Soulbound betraten dezimiert die Bühnenbretter, und während dies im Publikum noch Erstaunen auslöste, ergriff Fronter Johnny das Wort. Die noch andauernde Genesung nach einem Unfall, machte es Felix, dem Gitarristen, nicht möglich die Tour zu bestreiten. Eine Absage der Tour allerdings stand nicht zur Debatte, sodass man kreativ und lösungsorientiert kurzerhand die Gitarrentonspur per Band einspielte und sich bühnenfüllend freiwillige Helden der der Luftgitarre aus dem Publikum organisierte.

Gemeinsam rockte man das Haus und brachte die Meute mit stampfenden Beats und düsterem Industrial Metal vor der Bühne zum Kochen, Tanzen und Mitsingen. Nachdenklicher wurde es, als Johnny um mehr gesellschaftliches Augenmerk auf das immer größer werdende Feld an Depressionserkrankungen warb und erntete hierfür zustimmenden Applaus. Ein energiegeladenes Konzert, welches nach mehr schreit.

Eine kurze Umbaupause später war es dann soweit. MANNTRA enterten mit „Heathens“ die Bühne, um in ihre musikalische Welt der alten Legenden und Schlachten zu entführen. Eine kraftvolle und energiegeladene Welle schwappte auf das Publikum über, die ihrerseits die Kroaten rund um Fronter Marko frenetisch feierten. Tanzend, stampfend, klatschend wurde das Musikzentrum zum Beben gebracht.

Unverwechselbar, erfrischend experimentell, teils exotisch der Sound, die Kombination aus traditionellen Melodien, sprachenübergreifenden Texten und fesselnden Riffs zieht die Zuhörer in den Bann und auch die Hitze- und Stimmungsspirale im Club hat an Fahrt noch einmal kräftig zugelegt. Nun war es an Barren King diese Welle auch physisch mit Hilfe eines Surfboards zu reiten und sich ausgiebig über das Heer aus Händen tragen zu lassen.

Nach gut 1,5 Stunden und zwei gewährten Zugaben endete die musikalische Reise, die Live noch einmal brachialer zu überzeugen weiß und das anwesende Publikum bis ins Mark begeisterte.

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