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Die Editors auf Violence Tour

 Musik leben, träumen, inhalieren

17.11.2018 [sh] Die musikalischen Wurzeln der Briten reichen zurück ins Jahr 2000. Erfolgreich als Editors starteten sie allerdings erst 2004. Schon ihre Debutsingle „Bullets“ erreichte die britischen Singlecharts und wurde zum meistgespielten Song im alternativen Radio. Während andere aufgehende Sterne am Musikhimmel verglühten, bestätigten nachfolgende Veröffentlichungen den Erfolg der Insulaner um den charismatischen Fronter Tom Smith und ließen sie aus der großen Riege der One-Hit-Wonder austreten. Mit ihrem sechsten Album „Violence“ waren sie bereits Anfang des Jahres auf gleichnamiger Europatour, bespielten so manch namhaftes Festival und legten im Spätsommer noch einige Tour Termine nach. So waren sie Mitte November zu Gast in der thüringischen Landeshauptstadt und konnten zudem den vorzeitigen Ausverkauf der Venue vermelden.

Während draußen die ersten Minusgrade das Gebiss zum Zittern und den Körper zum Schlottern brachten, war der Stadtgarten schon kuschelig warm und gut gefüllt. Mit typisch isländisch, sphärischen Klängen eröffneten Vök den Abend. Die noch recht junge Band um Sängerin Margrét Rán Magnúsdóttir veröffentlichten erst im vergangenen Jahr ihr Debutalbum „Figure“. Mit kraftvoller Stimme und einer gehörigen Portion Dream-Pop brachte das Trio das Publikum zum Träumen und Genießen und hinterließen spätestens nach der halbstündigen Performance jede Menge glückliche Gesichter.

Nach einer kurzen Umbaupause wurde das Licht gelöscht, Nebel wabberte schwer über die Bühne und als das Intro „The Boxer“ ertönte, empfingen die Fans lautstark jubelnd ihre Idole. Gewaltig, druckvoll und kompromisslos fegte nun der Electro-Sound durch den altehrwürdigen Stadtgarten und ließ nicht nur das Publikum ins Tanzen verfallen. Allen voran fesselte neben den emotionalen Songs auch Toms leidenschaftliche Bühnenperformance. Nichts wirkte einstudiert oder geprobt, sondern er überzeugte mit seinem Gefühl für die Musik. Es schien als versinke er in seiner eigenen Welt aus Tönen, Rhythmen und Texten, während sein Körper diese in ekstatische Bewegungen umsetzte.

Die abendliche Setliste war umfangreich mit aktuellen Songs und Stücken aus den älteren Alben gespickt, sodass auch die musikalische Entwicklung der Editors unüberhörbar zum Tragen kam und die Gehörgänge der Zuhörer flutete. Der eher Indi-Rock trächtige Sound von „Bullets“, „Someone Says“ oder „Open Your Arms“ wurde ebenso frenetisch gefeiert, wie das gänsehauterzeugende „No Harm“, das treibende „Halleluja“ oder das pulsierend-stampfige „Violence“. Die Anwesenden sogen es auf, ließen sich treiben, ja inhalierten regelrecht jeden einzelnen Ton der ihnen entgegenhallte und vergaßen die Zeit. So wurde das Finale fast überraschend eingeleitet. Das Quintett folgte dem tosenden Jubel und lauten Beifall und richtete die Zugabe an, die ihrerseits noch einmal emotional den Raum überzog.

Ein Konzert, welches noch lang in Erinnerung bleiben dürfte, denn ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmte die Venue und beseelte Gesichter sowie strahlende Augen sprachen Bände.

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