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Devil’s Dozen

Von Erregungszuständen, ekstatischer Euphorie und fliegenden Shirts

16.12.2016 [red] Seit nunmehr über 25 Jahren begeistern die Erlanger von Fiddler´s Green mit tanzbarem, energiegeladenem Speedfolk. Nun brachten sie mit „Devil´s Dozen“ ihr 13. Album auf den Markt, welches mit treibenden und musikalisch hochwertigen Folk überzeugt und durch die ein oder andere Ballade und rockigen Sound abwechslungsreich daher kommt. Die gleichnamige Tour führt die Jungs um Frontmann „Albi“ durch Deutschlands Clubs und so machten sie auch im Erfurter Stadtgarten Halt. Während draußen die Temperaturen sich in eisigen Tiefen bewegten, galt es an dem Abend den anwesenden Thüringern so richtig einzuheizen.

Die Südtiroler Mainfelt, die auf der aktuellen „Devil´s Dozen“ Tour den Support übernahmen, mussten leider krankheitsbedingt den Thüringer Tourstopp canceln. Dies bedeutete an diesem Abend mehr Zeit zum Austausch mit Fans und vor allem zum Merch-Shopping. Um jedoch die Geduld der Zuschauer nicht ins Unendliche zu strapazieren, wurde die Stagezeit der Erlanger Speedfolk-Rocker etwas vorgezogen, was letztendlich bei den Fans auf breite Zustimmung traf.
 
Als man im Stadtgarten das Licht löschte und die ersten Töne von „Leaving of Liverpool“ erklangen, galt die Aufwärmphase des Publikums bereits als beendet und ging stattdessen sofort zum ausgelassenen Feiern über. Im Fokus des Set´s stand natürlich das aktuelle Album, welches mit Songs wie, „Down“, „Bad Boys“ oder „Bella Ciao“ beste Promotion fand und sich in die Riege der bekannten Klassiker perfekt einreihte. Auf der Bühne griffen Fiddler´s Green beherzt in die Saiten, bearbeiteten die Tasten, gerbten die Felle und gaben energiegeladen ihre Songs zum Besten. Die Fans lieferten einen kräftigen und textsicheren Chor. Albis Feststellung, dass die bis dato dargebotene Lautstärke aus dem Saal Pat noch nicht wahrlich erregte, stachelte die Menge weiter an, die sich ihrerseits natürlich keine weitere Blöße gab und den Lautstärkepegel weiter steigerte. Aber es wurde nicht nur ausgelassen mitgesungen, mitgeklatscht und getanzt, so fand auch die Wall of Death Anwendung. Um den Hitzepegel und die Luftfeuchtigkeit weiter in die Höhe zu treiben, entledigte sich das Publikum kurzerhand ihrer Oberbekleidung und so manch Sixpack oder pralle Oberweite reckten sich der Band entgegen.

Mit erfrischenden Einblicken und Annekdoten aus dem Bandleben gewährte das Sextett dem Publikum immer wieder kurze Verschnaufpausen, aber nur um in den darauffolgenden Songs mit rasanten und schweißtreibenen Rhythmen den Fans alles an Kondition abzufordern. Hits, wie „The Night Pat Murphy Died“, „Victor and His Demons“ oder „Yindy“ durften da natürlich nicht fehlen und brachten die Besucher noch einmal richtig in Schwung, das Blut in Wallung und den Stadtgarten zum Beben. Aber auch wenn die Meute hiermit eindeutig bewies „Folk’s not Dead“, so rückte doch zumindest das Finale in unerwünschte, aber leider greifbare Nähe. Für eine temporeiche Zugabe enterten Fiddlerś Green noch einmal die Bühnenbretter, während man vor der Bühne noch einmal ekstatische Ausgelassenheit zelebrierte, bevor mit dem Outro „Blarney Roses“ der Vorhang endgültig fiel.

Welch energiegeladener Abend, mit einer Band, die noch immer ihre Spielfreude und die Leidenschaft für ihre Musik leben, die mit explosiven Rhythmen die Fans zum Ausrasten und die Wände der Clubs zum Wackeln bringen.

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