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Hörgenuss mal Fünf

Adoro (7)Adoro in der Erfurter Messehalle

14.03.2012 [nm] Songs wie „Dein Lied“ von Laith Al-Deen, „Für Dich“ von Yvonne Catterfeld oder „Liebe ist Alles“ von Rosenstolz kann wohl heutzutage so ziemlich jeder mitsingen. Kein Wunder, sie laufen ja in den gängigen Radiostationen hoch und runter und sind längst zu Hits geworden. Doch selten hat man diese Stücke mit so viel Taktgefühl, Charme, Hingabe – ja – und vor allem Können gehört wie von Adoro. Die haben nämlich am Mittwochabend in der rappelvollen Erfurter Messehalle wohl ziemlich jedem eine Ganzkörpergänsehaut verpasst. Ob er oder sie nun wollten oder nicht. Da überrascht es nicht, dass „adoro“ italienisch so viel heißt wie „Ich bete dich an“.

Diese fünf aus ehemals 200 Bewerbern für ein Crossoverprojekt gecasteten Musiker haben 2007 den Sprung von der Oper auf die Popbühne gewagt und bis heute gemeistert. Auch mit ihrer aktuellen Tour „Liebe meines Lebens“ beweisen sie, dass ihre große Liebe die Musik ist. Das wohlklingende Quintett legt deutschsprachige Titel in klassischem Gewand neu auf. Mehrstimmig. Mit Choreografie. Und einer großen Portion Liebe. Einzigartig. Da weiß jeder wann er zu singen, wo er zu stehen und wie er zu laufen hat. Meistens jedenfalls. Denn schon zu Beginn des zweieinhalbstündigen Hörgenusses mal Fünf hätte ihnen fast ein blauer Stuhl die Show gestohlen. Aber Nico räumte ihn beiseite, als ob es eben nach dem Aufgang des Dirigenten Bernd Steixner, dem dann folgenden minutenlangem Intro der Orchesterdamen in feinen Abendroben, und Videoeinspielungen auf der großen Leinwand einfach dazu gehören würde.

Im zweiten Teil des Konzerts war er dann plötzlich wieder da – der blaue Stuhl. Ein Solo? Nein! Diesmal ist er nach einer Probe nicht einfach vergessen worden. Jetzt nahm die Cellistin Fany Kammelander auf ihm Platz. Sie durfte ein Stück der hohen Schule, also von Johann Sebastian Bach, erklingen lassen. Zuvor hatte schon Pianistin Ming mit der Titelmelodie aus Forrest Gump und ziemlich schnellen Fingern zu begeistern gewusst. Auch das Sinfonieorchester ohne Adoro-Gesang kann sich hören lassen. Ja und zu sehen gab es neben den fünf fein herausgeputzten Meistersängern in schwarzem Anzug, weißem Hemd und Fliege ja auch so allerhand. Denn zwei Tänzerinnen und Tänzer, die mit ausdrucksstarken Bewegungen die Stimmung einiger Lieder mit Leichtigkeit zu unterstreichen wussten, wagten auch mit so manchem Adoro eine Hebefigur. Aber nur, wenn die nicht gerade plötzlich mitten im Publikum auftauchten und sich von den mitsingenden Fans beinah aus dem Konzept bringen ließen, weil sie obendrein noch Hände schüttelten oder Erinnerungsfotos schossen.

Aber wohl nur so können Peter Dasch, Laszlo Maleczky, Nico Müller, Jandy Ganguly und Assaf Kacholi an diesem Abend nicht nur jeden Ton treffen und jede Menge Frauenherzen gewinnen. Nein, sie können auch noch tanzen. Und so springt zur liebevoll einstudierten Choreografie der Klassik-Boygroup, wie man sie bei dieser Steilvorlage einfach nennen muss, auch der Letzte von seinem Stuhl hoch und schwingt die Hüften zu Mias Hit „Tanz der Moleküle“ in der Erfurter Messehalle.

Angeblich gehört die Tanzeinlage ja zu einem richtigen Adoro-Konzert dazu. Ach wirklich? Glauben Sie jetzt nicht? Na dann schauen Sie beim nächsten Mal doch einfach selbst vorbei. Ach und vergessen Sie die Taschentücher nicht!

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