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Lebendiger und mitreißender Country im Club Centrum

Chuck Ragan auf „Overseas till Midnight“-Tour 2014

31.05.2014 [dg] Ja, das gibt es. Country, der nicht einschläfert. Man muss nur auf ein Konzert des US-Amerikaners Chuck Ragan gehen und man wird auf einer Welle energiegeladenen Countrys davongeschwemmt. Irre! Bis zu diesem Abend hatte ich noch nie etwas von dem Singer-Songwriter gehört – außer, dass er Schmachtmaterial für die Ladies sei. Vor dem Centrum war gegen 20.00 Uhr schon einiges los. Drinnen auch, denn da spielte bereits der erste Support Act, eine schüchterne, junge Frau, namens Billy the Kid. Die Kanadierin wirkt, als gehöre sie nicht auf die Bühne, weil es ihr unangenehm scheint, gesehen zu werden. Doch ein Talent wie sie muss man einfach wahrnehmen.

Allein mit Gitarre, Mundharmonika und einer Stimme, die das Zuhören lohnt, spielte sie sich und das gemächlich eintrudelnde Publikum warm. Mit jedem Song wurde der Applaus lauter. Währenddessen trat sich Matt Goud von Northcote vor dem Bühneneingang die Füße warm. Die würde er bei seinem punkig angehauchten Folkgesang später oft zum Einsatz bringen. Doch keine der beiden Vorbands bereitete auch nur annähernd auf Chuck Ragan vor. Als er allein die Bühne betrat, seine Gitarre nahm und einen leisen Song anstimmte, konnte man nicht ahnen, dass dieses Lied binnen weniger Augenblicke explodieren würde. Mit seiner Band The Camaraderie ist Chuck Ragan live eine Bombe. Diese unfassbar rauchige und tief krächzende Stimme verleiht jedem Song seinen ganz eigenen Anstrich. Energiegeladener Country, bei dem im Publikum kaum jemand still stehen konnte oder wollte. Ragans Konzert in Erfurt war eine absolute Überraschung für mich, die mit Country bislang nur Keith Urban und die gähnend langweilige Taylor Swift verbunden hat. Dieser Mann hat mich für einen Musikstil begeistert, den ich gerne als amerikanische Volksmusik weggesteckt und ignoriert habe. Man sollte halt immer erst den richtigen Künstler live erlebt haben, um einer Musikrichtung den ganz persönlichen Stempel aufzudrücken. Mea Culpa.

Zum Video >> Chuck Ragan “Something May Catch Fire”

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