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Mit Letzte Instanz ins Morgenland

Vom heißen Tourauftakt im From Hell bis hin zum grandiosen Tourabschluss bei den Nordlichtern

14.04.2018 [sh] In diesem Jahr begehen die aus Dresden stammenden Brachialromantiker der Letzten Instanz ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum. Dieses wird am 13. Oktober in Dresden mit einem Jubiläumskonzert und den Fans zelebriert. Vorab sind die Jungs um Frontmann Holly jedoch noch mit ihrem aktuellen Album „Morgenland“ auf Tour und nehmen auch in diesem kein Blatt vor den Mund. Mit der Veröffentlichung Mitte Februar stieg es sogleich in die Top 20 ein. Wir waren sowohl beim höllisch heißen Auftakt im Erfurter Club From Hell, sowie beim frenetisch gefeierten Tour Abschluss im Hannoveraner Musikzentrum vor Ort und haben eine Band erlebt, die auch nach so langer Zeit ihre Musik lebt, begeistert auf der Bühne als eine Einheit agiert und Publikumsnähe groß schreibt.

Das Erfurter From Hell war gut gefüllt und die Temperaturen stiegen innerhalb kürzester Zeit in die Höhe. Auch die noch recht junge Band und Senkrechtstarter Scarlet Dorn sorgten für einen kräftigen Hitzeschub. Mit alternativen Elementen und einer gehörigen Portion Dark-Rock gewannen sie kurzerhand auch das Erfurter Publikum. Ihr Debütalbum steht in den Startlöchern und wird im August des Jahres in die Regale kommen. In den nächsten Monaten werden sie zudem mit Joachim Witt die „Rübezahl“ Tour begleiten und auch die nun bekannt gewordene Lord of the Lost Tour im Herbst des Jahres supporten.

In Hannover hingegen übernahm Die Kammer „minimized“ in akustischer Zweierbesetzung den Support Act. Markus tiefe sonore Stimme zaubert regelmäßig Gänsehaut. Auch Matthias hingebungsvolles Saitenspiel reißt mit. Zudem sorgte Benni am Cello in den letzten beiden Stücken für musikalische Unterstützung. Und da man bei Tourabschlüssen ja immer mit Überraschungen rechnen muss, stellte sich sogar kurzerhand Holly für eine, wie Markus treffend feststellte, doch sehr „überzeugende, ausdrucksstarke und mitreißende“ Backroundperformance zur Verfügung. Nur sporadisch war ein leichtes Summen oder ein verhaltenes Klatschen aus dem Hintergrund zu vernehmen. Lediglich bei der mörderischen „Sinister Sister“ schien der Damm seiner Zurückhaltung gebrochen zu sein. Während das Publikum bereits lautstark mitsang, taute dann auch Holly aus seiner Erstarrung auf.

Nach dem atmosphärisch, stimmungsvollen Streicherintro von Benni und Rico, setzte der Titelsong des Albums und Tournamensgeber einen brachialen Konzertstart, um anschließend mit dem „Maskenball“ eine Reise durch die verschiedenen musikalischen Schaffensphasen der Letzten Instanz zu beginnen. Der Aufforderung zum Tanz wurde sogleich von den Fans, in Erfurt wie auch in Hannover, bereitwillig, ausgiebig und begeistert gefolgt. Während das Hitzebarometer beständig stieg, nahm der Sauerstoffgehalt in den Locations stetig ab. Die Stimmung auf der Bühne, wie auch davor euphorisch aufgeheizt, galt es bei „Disco D´Amour“ sich ein kühles Blondes zu verschaffen. Hierfür bat Holly ihm eine Gasse zu bereiten, durch die er dann nicht nur an sein bestelltes Bier kam, sondern auch mit der Masse sang, tanzte und feierte.

Einleitend zum nun folgenden Song „Mein Land“ wurde es ernst: „Eigentlich sind wir Entertainer und sollen unterhalten, aber einmal mehr sind wir hier, um Statements abzugeben“. Gesagt, getan. Um das zu unterstreichen gab Frontmann Holly den Blick auf sein T-Shirt frei, auf welchem die USA Flagge mit den deutlichen Worten „Liebe statt Krieg“ zu sehen war. Die Zustimmung folgte prompt in Form eines lauten Applauses. Es ist wahr, traurigerweise verliert das Thema wohl leider nie an Aktualität.
Weitere Hits und Tanzgaranten folgten, welche die Party weiter befeuerten. Ekstatisch sangen, tanzten und klatschten die Fans als gäbe es kein Morgen. Und auch auf der Bühne waren die Energie, die immense Spielfreude, der Spaß und der Humor aller spürbar. Die Bandvorstellung seitens Holly fiel sodann auch ein wenig kupplerisch aus. Da hätten wir im Programm: gutaussehend, kräftig, reich, schlank, Schlagzeuger. Auch lieferten sich Rico und Benni immer wieder Streicherduelle, Andy bearbeitete mit Hingabe seine Felle und Bernie und Michael trauten sich aus dem Hintergrund um die Tanzformation bei „Komm“ zu vervollständigen.

Nichts desto Trotz oder gerade wegen der mitreißenden Kurzweiligkeit kam der Abgesang dann doch recht überraschend. Aber so einfach ließen die Fans nicht locker, klatschen frenetisch und riefen lautstark nach einer Zugabe. Und da einmal keinmal ist, galt es einen zweiten Zugabenblock mit den drängenden Worten nach „Rapunzel“ einzufordern. Diese kam dann auch in der Symbiose mit „Junge“ von Die Ärzte, bei der noch einmal seitens der Fans noch Energiereserven freigesetzt wurden.

“Noch Einmal” leitete nach gut zwei Stunden aber dann wirklich das Ende des Abends ein. Hierzu holte sich das noch immer berauschte Sextett Die Kammer zur Unterstützung auf die Bühne. Und ein letztes Mal wurde gemeinschaftlich getanzt, gesungen und vor allem innig vereint miteinander gefeiert. Fürwahr, dies war eines der Konzerte, bei denen man beseelt und schwebend lächelnd den Saal verlässt.

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